Mit einer großen Prozession entlang der Falls Road in Belfast wurde gestern Alex Murphy beigesetzt. In seinen jungen Jahren, war er mit nur 15 Jahren der jüngste politische Gefangene der republikanischen Bewegungen in dem berüchtigten Knast Long Kesh. Als Offiziere der britischen Armee in Zivil eine 1988 eine Beisetzungsprozession angriffen, in dem sie ihr Auto in den Marsch fuhren und anfingen zu schießen, war es angeblich Alex Murphy der beide Offiziere tötete – das ist zumindest wofür er verurteilt wurde und lebenslang bekommen hat.
Seine Beisetzung wurde von Hunderten von Menschen begleitet. Aus allen Ecken gingen Menschen auf die Straßen Belfasts und säumten den Weg zur Kirche. Passanten blieben stehen und salutierten wenn der Sarg vorbei getragen wurde. Das zeigt mehr als deutlich, dass breite Teile des irischen Volkes nicht nur den bewaffneten Kampf unterstützen, sondern sich regelrecht danach sehnen. Kaum ein Wunder, dass wenn dann bei einer solchen Gelegenheit Maskierte und Uniformierte Salutschüsse über dem Toten abfeuern, die reaktionäre Presse und die Bullen aufschrecken.
Murphy starb am 15. August – was auch jene Nacht ist, in der alljährlich Freudenfeuer den Himmel über den besetzten sechs Countys zum strahlen bringen, da dieser Tag katholischen Feierlichkeiten anlässlich Mariä Himmelfahrt gewidmet ist. Auf dem Foto eines solchen, bisher unangezündeten, Leuchtfeuers sieht man, wie dieses u.a. mit britischen Fahnen, der Fahne des britischen Fallschirmjägerregiments und einem Schild mit „Fuck Soldier F“ (dem einzigen jemals für den Bloody Sunday Angeklagten, dessen Namen geheimgehalten wird) versehen ist, um zusammen mit dem Leuchtfeuer zu Asche zu verbrennen.
Innerhalb dieser turbulenten Bewegungen der Massen intervenieren Aktivisten aus der irischen sozialistisch-republikanischen Bewegung unter anderem mit Parolen wie „Es lebe der Marxismus-Leninismus-Maoismus“, „Irische Sozialistische Republik“ und „Befreit Gonzalo“ die, zusammen mit Hammer und Sichel, auf die Wände der irischen Hauptstadt Dublin gemalt werden (wie auf den Bilder zusehen ist, die von der Antiimperialistischen Aktion Irland dokumentiert und verbreitet werden).