Vor fünf Jahren wurde auf die Redaktion des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ ein Anschlag von sogenannten „Islamisten“ verübt, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen. Am 1. September begann nun der Prozess gegen die Täter.  Damals gab es eine große Solidaritätskampagne mit der Zeitung und den Journalisten, die Parole „Je suis Charlie“ mag vielleicht noch dem ein oder anderem Leser im Gedächtnis geblieben sein. Im Namen der bürgerlichen Presse- und Kunstfreiheit wurden die religiösen Gefühle von Abermillionen mit Füßen getreten und deren gerechtfertigte Wut mit imperialistischem Chauvinismus begegnet. Dass diese Wut von reaktionären Kräften mit einem Anschlag missbraucht wurde, steht nicht zur Debatte

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Jetzt übertrafen sich die imperialistischen Chauvinisten der „Charlie Hebdo“ jedoch erneut selbst. Man habe sehr lange auf einen „passenden Augenblick“ und "einen Grund, der sinnvoll ist und etwas zur Debatte beiträgt" gewartet, die „Karikaturen“ erneut zu veröffentlichen, ließ der Herausgeber Sourisseau verlauten.  Nun war es soweit, denn, so weiter: „Wir werden niemals aufgeben“. Niemals aufgeben gegen was? Gegen den gerechtfertigten Hass von Abermillionen von Muslimen, die auch jetzt wieder in vielen muslimischen Ländern auf die Straße gehen.

Überhaupt zeigt sich erneut, dass die Redaktionen einen Dreck gibt auf die Gefühle der Massen, auch in Frankreich, und so wurden 200.000 Zeitungen mit den blasphemischen Zeichnungen, die unter Anderem den islamischen Propheten Mohammed mit einer Bombe anstatt eines Turbans zeigen, verteilt. Stattdessen verfolgen sie einen angeblichen Bildungsauftrag, es sei davon auszugehen, „dass einige Leute die Karikaturen nicht kennen, einige waren noch nicht einmal geboren, als sie 2006 von Charlie veröffentlicht wurden, und sie müssen verstehen, warum die Angriffe geschahen“, so ein „Karikaturist“. Die 200.000 Zeitungen waren übrigens sofort vergriffen, was zeigen würde, dass „dass wir unterstützt werden, dass Redefreiheit, Säkularität und das Recht auf Gotteslästerung keine veralteten Werte sind und dass sie von der französischen Öffentlichkeit unterstützt werden, die diese Ausgabe gekauft hat“, so der Zeichner weiter.

Antimuslimischer Chauvinismus in Frankreich ist keine Neuigkeit und genauso auch in der Presse dort nicht, so wurde z.B. eine Journalistin letztens trotz eindeutig chauvinistischer Zeichnungen gegen Kopftuch tragende Frauen mit einem Journalistenpreis ausgezeichnet und als großartige Feministin gefeiert.