Nachdem in Frankreich wieder die Gelbwestenproteste beginnen und die Massen ihre Wut gegen den bürgerlichen Staat und seinen Ausnahmezustand kämpfend auf die Straße trugen, will die französische Polizei nun neue Geschützeauffahren. Jahrelang benutzte die Polizei gepanzerte Fahrzeuge, die seit den 1970ern eingesetzt wurden und zuletzt sogar vermehrt. Diese eigneten sich z.B. dafür, Barrikaden wegzuräumen. Da diese jedoch in die Jahre kamen und der Markt nichts bot, was den Ansprüchen genügte, wurden sie renoviert sowie alte Bestände der Armee genutzt. Eine sehr kostspielige Angelegenheit, kostet die Renovierung, die die Einsatzfähigkeit lediglich um 10 Jahre verlängert rund 300.000 Euro, eine Neuanschaffung jedoch „nur“ 700.00 Euro. Jetzt wurde im Rahmen des neuen Finanzgesetzes 2021, welches jedoch noch parlamentarisch durchgewunken werden muss, beschlossen, dass der Etat für die Mission „Sicherheit“ um eine Milliarde Euro auf 13,9 Milliarden Euro aufgestockt wird. Damit ist dann vorgesehen, dass die mobile Polizei 89 neue gepanzerte Fahrzeuge für rund 65 Millionen Euro kaufen darf. Bis 2030 sollen dann die leichten Panzerfahrzeuge der Polizei auf fast 1000 Stück aufgestockt werden.
Neben neuen Fahrzeugen, die den Ansprüchen von heute genügen, nutzt die Polizei in Frankreich auch gerne sogenannte LBDs, Gummigeschosse, die u.a. 2010 dafür sorgten, dass ein Mensch ums Leben kam. Während die Polizei störende Demonstranten aus dem Weg räumen will mit ihren Panzern, ist Widerstand gegen ihre Waffen jedoch verboten, eine „gewalttätige Geste“, wie ein Gelbwesten-Protestant vor kurzem erfahren durfte. Nachdem ein Bulle seine LBD aus nächster Nähe auf ihn gezielt hatte und der Protestierende die Waffe schnell wegschob, wurde er nun zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe und einem Bußgeld von 250 Euro verurteilt. Die Militarisierung in Frankreich schreitet voran, wer sich dagegen wehrt, wird verurteilt.