In Madrid kommt es seit dem 20.09.2020 immer wieder zu Protesten und Auszuschreiten. Besonders im Süden der Stadt nehmen tausende von Massen sich regelmäßig die Straße. Grund der Proteste sind die neuen Covid19 Auflagen des Landes die nur in Arbeiterstadtteilen gelten. Reichere Stadtteile Madrids sind nicht davon betroffen.
Spaniens Covid19 Fallzahlen steigen stetig, so auch die Repression des Staates gegen Arbeiterstadteile in Madrid. Mit Slogans wie „Den Reichen erlegen sie keine Beschränkungen auf“ oder „Das sind keine Beschränkungen, das ist Aussonderung“ bringen die Massen ihren berechtigte Wut auf die Regierung zum Ausdruck.
Seit dem 21.09.2020 ist der Lockdown für Madrids ärmere Stadtteile wie Puente de Vallecas beschlossene Sache. Reichere Stadtteile unterliegen nicht dem sogenannten Lockdown. Als Grund für diese Entscheidung nannte Diaz Ayuso, Regionalpräsidentin der Region, den Lebensstil der Arbeiter in den Arbeiterstadtteilen verantwortlich, besonders jener Arbeiter die einen Migrationshintergrund haben. Über 850.000 Menschen sind von den Einschränkungen betroffen, über 850.000 die ihr Haus nur verlassen dürfen auf dem Weg zur Schule zur Arbeit oder zum Arzt. Parks haben geschlossen, Geschäfte wie Supermärkte und Restaurants sind gezwungen bereits um 22:00 Uhr ihren Betrieb einzustellen.
Die Polizei schließt die Arbeiter in ihre Wohnzonen ein,verhängt Ausgangssperren und überprüft Personen die das Haus oder ihren Stadtteil verlassen.Die Bewohner beklagen es fühle sich an wie in einem Covid19 Ghetto eingesperrt zu sein. Maria Jose, eine Krankenschwester aus Vallecas im Ruhestand fand dazu folgende Worte “Es liegt definitiv nicht an unserem Lebensstil wie Regionalpräsidentin Isabel Diaz Ayuso gesagt hat.Es liegt an unseren Lebensbedingungen.Wir sind ein Arbeiterviertel aber wir werden seit vielen Jahren von den öffentlichen Diensten in Stich gelassen.“
Sie denunzieren den Staat indem sie ihm vorwerfen dass man sie zwar in die Betriebe zwingt trotz hohem Infektionsrisiko, dennoch nach der Arbeit sie wie Vieh zusammenpfercht und einsperrt. Der unfassbare Chauvinismus des spanischen Staates der den Arbeitern und Migranten die Schuld an ihrem Elend aufbürden möchte, die hohe Arbeitslosigkeit, Wohnungs und- Platzmangel sowie die systematische Destabilisierung der Arbeiterstadtteile durch die spanische Politik, führte dazu dass die Massen keine Wahl mehr sahen als Widerstand zu leisten. Ein Widerstand der durch Polizeiknüppel und Tränengas seitens des Staates beantwortet wurde. Die Polizei forciert immer wieder gewalttätige Ausschreitungen und macht dabei weder vor Kinder noch vor alten Menschen halt.