In der vergangenen Woche gab es an mehreren Schulen in Frankreich Proteste von den Schülern, die den Mangel von Hygienekonzepten und deren Umsetzungsmöglichkeiten anprangerten.

Viele Schüler haben Angst vor einer Verbreitung des Corona-Virus, viele sagen „Es wird gefährlich“. So versammelten sich z.B. die Schüler des Gymnasiums Laënnec und forderten, dass dem Hygienekonzept der Schule mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird, weil es kaum anwendbar ist. Sie kritisieren, dass sich nicht darum gekümmert wird, ein anständiges Hygienekonzept umzusetzen, was unter anderem auch mit einem Personalmangel zusammenhängt. Obwohl die Schüler Ideen für ein Schutzkonzept haben, wurde bis zu diesem Zeitpunkt nichts unternommen.

Die Wut der Jugendlichen wächst stetig und so entlud sich diese auch bei einem Protest an derselben Schule. Während einer Demonstration warfen drei Schüler einen Sprengkörper auf Salzsäure-Basis auf einen Bullenwagen. Daraufhin wurden drei 17-jährige einen Tag später verhaftet und der Staatsanwaltschaft übergeben mit dem Vorwurf der „schweren Gewalt gegen die Polizei und Herstellung von Sprengkörpern“, wurden jedoch vorerst wieder auf freien Fuß gelassen und werden demnächst dem Jugendrichter vorgeführt.

BretagneSchoolProtest

Und auch diese Woche gingen erneut Massen von Schülern und auch Lehrern auf die Straßen, Lehrer-Gewerkschaften riefen zum Streik am Mittwoch, dem 10. November auf. An diesem Tag kam es in Paris auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. So erbauten Schüler Barrikaden, teilweise wurden auch Gegenstände in Brand gesetzt und Schüler versuchten auch Polizeiwagen umzustoßen. (Videos von den Auseinandersetzungen sind HIER zu finden)  Obwohl die Polizei teilweise auch schon Tränengas gegen die Schüler einsetzte, blieben die Jugendlichen auf der Straße, obwohl sie wüssten, dass „eine Barrikade nicht die beste Lösung ist, aber der einzige Weg, dass wir gehört werden“, wie eine Schülerin sagte.

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Passend zu der explosiven Stimmung an den Schulen hat sich eine Kommission, die sich mit der Forschung und deren Planung an den Universitäten auseinandersetzt, auf einen Gesetzesentwurf geeinigt. Der Gesetzesentwurf sieht "die Bestrafung mit einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von 7 500 Euro vor, wenn man die Räumlichkeiten einer Hochschuleinrichtung betritt oder sich dort aufhält, ohne dazu berechtigt zu sein oder berechtigt gewesen zu sein, mit dem Ziel, die Durchführung einer in den Räumlichkeiten der Einrichtung organisierten Debatte zu behindern".