Anlässlich des 49. Todestags von Pierre Overney fand im Rahmen des Café Popular ein Vortrag über die Gauche Proletarienne statt. Pierre Overney war ein Arbeiter und Militanter der Gauche Proletarienne. Am 25. Februar 1972 verteilte er vor einem Renault Werk Flugblätter, um für eine antifaschistische Demonstration zu mobilisieren. Dort wurde er von einem Sicherheitsmann der Fabrik erschossen.
Ein französischer Genosse berichtete über die Entstehung der Gauche Proletarienne und ihre Entwicklung von 1968 bis zu ihrer Auflösung in den 70ern. Der Vortrag beschäftigte sich mit den Methoden der Gauche Proletarienne, ihrer Massenarbeit und ihrer festen Verwurzelung in den Fabriken, bei den tiefsten und breitesten Massen. Außerdem wurde erklärt, was es bedeutete, mit der Gauche Proletarienne organisiert zu sein. Man hatte nicht nur den Staat und seine Polizei gegen sich, sondern auch Sicherheitsdienste der Fabriken und die revisionistische PCF, welche die größte Gewerkschaft, die CGT führte. Keiner dieser Feinde schreckte vor Gewalt zurück und so war allein das verteilen von Flugblättern oft begleitet von gewaltsamen Konfrontationen.
Später wurde auch auf die Bedeutung der Ermordung Pierre Overneys eingegangen und auf die Probleme innerhalb der Organisation, die im Umgang mit dem feigen Anschlag auf das Leben Pierrots besonders scharf zutage traten.
Zu Pierre Overneys Beerdigung erschienen 200.000 Leute und die Basis der Organisation forderte Rache für ihren gefallenen Genossen.
Im Anschluss an den Vortrag entspann sich eine genossenschaftliche Diskussion über die Erfahrungen der Gauche Proletarienne und die Lehren, die wir heute daraus ziehen können.
Anwesende Genossen brachten ihre Freude darüber zum Ausdruck, mehr über die revolutionäre Bewegung im französischen Staat zu lernen, insbesondere über eine Periode und Organisation, mit der sich in der BRD kaum jemand beschäftigt. Außerdem wurde hervorgehoben, wie bedeutend die Verbindung des deutschen und des französichen Proletariats für die Revolution in beiden Ländern ist und betont, dass dieser Vortrag ein guter Beitrag ist, um diese Einheit voranzubringen.