„Keine Gerechtigkeit ohne Polizei, stoppt die Laschheit!“
Es ist nun bereits einen knappen Monat her, trotzdem lohnt sich ein nachträglicher Blick auf einen der größten Auftritte der französischen Polizei in den letzten Jahren und das Drumherum:
Aus Anlass der beiden Ende April und Anfang Mai getöteten französischen Bullen mobilisierten Polizeigewerkschaft und weitere unter dem Slogan „Bezahlt um zu dienen, nicht um zu sterben“ am 19. Mai zu einer Demonstration in Paris vor der Nationalversammlung, an der sich sage und schreibe 35.000 Bullen aus dem ganzen Land beteiligten. Sie forderten bessere Ausrüstung, höhere Strafen für „Kriminelle“ und mehr Macht in die Hände der Exekutive („Das Problem der Polizei ist die Justiz“). Die Gewalt gegen die Polizei hat sich in den letzten 20 Jahren in Frankreich verdoppelt, die beiden Tötungen innerhalb weniger Tage unterstreichen das. Nun haben sich alle Laufburschen der Bourgeoisie, vom den konservativen rechten Parteien zu den angeblich sozialistischen und kommunistischen bürgerlichen Parteien um die Bullen gescharrt, um diese in ihrem Bitten nach mehr Befugnissen und juristischen Unterstützung im Ziele ihrer Unantastbarkeit zu unterstützen. Je mehr sich die Widersprüche zuspitzen, und jetzt während der Wirtschaftskrise umso mehr, desto schwieriger wird es den bürgerlichen Parteien, ihre Heuchelei der Demokratie und ihrer angeblichen Verpflichtung gegenüber dem Volk, diesem zu dienen, glaubhaft zu machen. Vielmehr zeigen sie ihren wahren Charakter und ihre wahren Interessen. Denn alle bürgerlichen Parteien dienen den Unterdrückern, der Bourgeoisie, den Imperialisten. Ob speziell einer bestimmten Gruppe dieser oder wie in jedem Fall der ganzen Ausbeuterklasse. Und wenn die Macht dieser angezweifelt, ins Wanken gerät oder gar angefochten wird, dann zeigen sie ihre wahre reaktionäre Fratze, und keine noch so gelungene Maske kann uns, das Proletariat, die unterdrückten Massen, das Volk, mehr über ihren wahren Charakter hinweg täuschen.