Vor kurzem hat der Fernsehsender ARTE eine Dokumentation über die Situation von Künstlern in Spanien veröffentlicht. Seit dem Inkrafttreten des „Bürgerschutzgesetz“ 2015, populär als Maulkorbgesetz bezeichnet, wird die freie Meinungsäußerung besonders im Bereich der Kultur zunehmend eingeschränkt.
In der halbstündigen Reportage wird, neben dem Performance-Künstler Abel Azcona, der für seine Kritik an den Pädophilieverbrechen in der katholischen Kirche angeklagt wurde und sich nach Portugal zurückziehen musste, auch der Kampf des revolutionären RappersPablo Hasél mit einigen Aufnahmen vom Widerstand bei seiner Festnahme gezeigt. Pablo Hasél war im Februar wegen „Beleidigung der Monarchie und Verherrlichung des Terrorismus“ zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden, woraufhin in mehreren Städten Spaniens heftige Massenkämpfe ausbrachen.
Die Reportage zeigt, wie der Staat unterschiedliche erzreaktionäre Organisationen in ihrer Jagd auf progressive Künstler duldet und unterstützt, wie die „Vereinigung der christlichen Anwälte“, die oder die jahrelang vom Staat geförderte „Stiftung Francisco Franco“, die sich zum Ziel gesetzt hat, den spanischen Faschismus in Ehren zu halten. Diese reaktionäre Organisationen erledigen einen Teil der Arbeit, mit der sich der Staat die Finger sonst nur noch dreckiger machen würde. In diesem Lichte hagelt es auf die Künstler teils jahrelang eine Riesenmenge an Klagen, alle von den gleichen reaktionären Haufen verfasst. Die Bürokratie des spanischen Justizsystems lässt die Klagewellen so durchgehen, wodurch die Verteidigung für einige Künstler zum Tagesgeschäft gehört.
Zu bemerken ist allerdings, dass in einem Punkt in der Reportage ein falsches Verständnis gezeigt wird. Pablo Haséls Anwältin und auch Azcona behaupten in Hinblick auf die Verteidigung gegen Klagen von Faschisten, dass der Umgang des spanischen Staates mit Faschisten in einem Land wie Deutschland völlig undenkbar wäre. Sie sehen nicht, dass Staaten wie die BRD am Aufbau einer faschistischen Massenbewegung mitarbeiten, was nicht zuletzt die überhaupt nicht mehr aufhören wollende, permanente Aufdeckung von faschistischen Strukturen in Polizei und Bundeswehr deutlich macht. Diese Sache im Hinterkopf behaltend, genau wie den bereits laufenden Abbau der demokratischen Grundrechte in der BRD, ist es empfehlenswert, sich die Reportage anzuschauen, um einen Einblick zu bekommen, wie sich ein Teil der kleinbürgerlichen Intelligenz radikalisiert.
Die Reportage gibt einen kurzen, konzentrierten Überblick über die Situation von Pablo Hasél. Für die Revolutionäre ist es Pflicht, die Künstler des Volkes in ihrem Kampf zu unterstützen und die Repression durch den bürgerlichen Staat, der es wagt, einen Künstler für Kritik an Faschisten, Völkermördern usw. zu verurteilen, zu denunzieren.
Freiheit für Pablo Hasél!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!