Einem kürzlich erschienenen Bericht zu Folge werden in Bosnien einige Dörfer in den ländlichen Regionen von Salafisten als eine Art Stützpunktgebiete genutzt, in denen sie ihren Glauben propagieren und neue Kämpfer rekrutieren. Eine Entwicklung die die Imperialisten so in Aufruhr versetzt, dass sich die hohen Herrschaften des G7-Gipfels im vergangenen Jahr tatsächlich dazu gezwungen sahen sich mit einigen bosnischen Dörfern zu beschäftigen, die sie vor etwa zwei Jahrzehnten noch skrupellos in die Namenlosigkeit gebombt hätten.
Es wird deutlich, dass die Zustände auf dem bosnischen Land, in dem Bericht am Beispiel des Dorfes Osve, denen der sogenannten dritten Welt entsprechen. Das Leben wird folgendermaßen geschildert: „Vorher, da wohnten sie in verschiedenen Städten in Bosnien. Teuer war das Leben da, das Essen schlecht, und erst die Nachbarn: Plattenbau, alles so eng. In Osve ist alles anders. Hier können sie Hühner halten und Kühe. Aus deren Milch macht sie zwei Sorten Käse, den sie bei den Nachbarn gegen Getreide tauscht.“ Hier geschildert sind letztendlich vorkapitalistische Produktionsformen.Die Menschen leben in Verhältnissen, die nicht mal denen des 19. Jahrhunderts entsprechen, geschweige denn denen des 21. Jahrhunderts. Sie leben letztendlich in einem feudalen System, wenn es um die Produktionsverhältnisse geht. Genauer betrachtet ist es ein halbfeudales System, das unter dem sich entwickelnden bürokratischen Kapitalismus besteht. Ein Leben in den Städten für die meisten unmöglich wie sie herausfinden mussten: „Wir sind hierher aufs Land gekommen, weil es billig ist.“
Wie auch in den imperialistischen Ländern sind es hier oftmals Jugendliche, die von den Salafisten für den Krieg in Syrien rekrutiert werden können. Zwei Intellektuelle, die fernab von der beschriebenen Armut in Sarajevo leben, haben die Ursachen untersucht und beschreiben diese auf eine höchst zynische Art als eine Mischung aus Hormonen und zu viel freier Zeit. Mit zu viel freier Zeit ist dabei die Jugendarbeitslosigkeit von über 60 Prozent gemeint. Die „Hormone“ sollen das ganze wahrscheinlich als eine Art „ungestüme Jugendsünde“ verharmlosen.
Der Bericht zeigt ganz deutlich unter welchem Joch die Menschen in Bosnien zu leben haben, unterdrückt vom Imperialismus in halfeudalen Verhältnissen und extremer Armut, die auch keinen Halt vor der Jugend macht. All dies steigert offensichtlich die Kampfbereitschaft des bosnischen Volkes gegen ihre Unterdrückung, was dann von solchen reaktionären Bewegungen wie den Salafisten als perfekter Nährboden genutzt werden kann, da sie auf eine Art tatsächlich vorgeben können gegen den Imperialismus zu kämpfen. Doch eine eine Abschaffung der feudalen Verhältnisse wird eine feudale Ideologie wohl kaum einleiten können. Für das bosnische Volk steht auf der Tagesordnung die Aufgaben der demokratischen Revolution unter der Führung des Proletariats zu erledigen, um dann weiter gehen zu können auf dem Weg der sozialistischen Revolution.