Belgien wurde am Dienstag, den 31. Mai durch einen landesweiten Generalstreik im öffentlichen Dienst lahmgelegt. Aufgerufen hatten die Gewerkschaften, um gegen die enorm steigenden Lebenshaltungskosten zu protestieren. Die Forderungen waren somit nach mehr Personal, höheren Renten, mehr Investitionen in den öffentlichen Sektor, Hilfen zur Bewältigung von Teuerungen und Inflation, weniger Arbeitsbelastung und vor allem für bessere Bezahlung.
Die Folgen, die der Streik nach sich zog, waren erheblich. Der Zugverkehr stand weitgehend still. In den Provinzen Liège, Namur und Luxemburg wurde der Zugbetrieb sogar komplett eingestellt.
Auch der ÖPNV war stark betroffen vom Streik, sodass die meisten Busse und Straßenbahnen im Land ausfielen. Weit mehr als die Hälfte der Postämter des Landes blieben den ganzen Tag lang dicht, einschließlich der Postsortierzentren. Auch Schulen und Kindertagesstätten blieben geschlossen. Für den 20. Juni wird zu einem erneuten Generalstreik aufgerufen. Für diesen werden auch Kollegen aus dem privaten Sektor aufgerufen, sich zu beteiligen.
Die große Beteiligung am Generalstreik in Belgien zeigt die Sprengkraft, die in der aktuellen Situation liegt. Belgien ist mittlerweile bei einer Inflationsrate von über acht Prozent angekommen. Immer mehr Menschen wissen nicht mehr, wie sie ihre Lebenshaltungskosten zahlen sollen. Untätigkeit wäre genau das falsche und somit ist es richtig, dass die belgischen Arbeiter ihre Arbeit niederlegen und für ihre Forderungen kämpfen.