Am 17. November 2022 demonstrierten Tausende in den Straßen der griechischen Hauptstadt Athen und in zahlreichen anderen Städten, aus Anlass des 49. Jahrestages des Studentenaufstandes gegen das Militärregime im Jahre 1973. Die Demonstranten zogen durch die Innenstadt hin zur Botschaft der USA und forderten mit Parolen wie „The people dont want you!“ den Abzug der US-Truppen aus Griechenland. Griechenland ist damals wie heute ein wichtiger Stützpunkt der US-Armee. Beim griechischen Volk treffen die Yankee-Truppen aber immer wieder auf puren Hass, der sich immer wieder in großen Demonstrationen überall im Land kundtut. Zuletzt auch in Demonstrationen im Frühjahr dieses Jahres als die Stationierung von weiterem Militärgerät in Griechenland beschlossen wurde.
Dieser Hass des griechischen Volkes gegen die USA hat eine lange Geschichte und findet mit der Militärdiktatur, die von April 1967 bis Juli 1974 herrschte, ihren Höhepunkt. So wurde das Militärregime nicht nur von den US-Imperialisten unterstützt, sondern maßgeblich von ihnen aufgebaut. Über 300 Putschisten waren in den USA ausgebildet worden und gehörten zum Heer der NATO. Nach der Festigung der Macht des Regimes intensivierte die USA unter Präsident Nixon in den 70er Jahren dann die „Zusammenarbeit“ mit Griechenland und unterstützte das Regime aktiv.
Am 14. November 1973 besetzten Studenten dann die Technische Universität in Athen. Am 16. November 1973 folgten Uni-Besetzungen in Thessaloniki und Patras, an denen sich ebenfalls tausende Studenten beteiligten. Einen Tag später, am 17. November 1973, folgte am frühen Morgen die Stürmung der Universität in Athen durch das Militär und die Polizei. Hierfür umstellte die Polizei das Gelände der Technischen Universität in Athen und das Militär rückte mit 10 Panzern und mehreren gepanzerten Mannschaftstransportern an. Bei der Stürmung der Universität ermordeten Polizei und Militär insgesamt 24 Aufständische und noch in den beiden darauf folgenden Tagen kam es zu schweren Kämpfen gegen die Streitkräfte des Regimes.
Nach der Militärdiktatur erkämpften die Studenten in Griechenland das sogenannte Hochschulasyl, welches besagt, dass keine Polizeikräfte an den Universitäten stationiert sein dürfen. Dieses Gesetz soll nun aufgehoben und durch ein neues ersetzt werden. Das neue Gesetz besagt, dass bis zu 1000 Wachleute auf dem Gelände von Universitäten eingesetzt werden dürfen. Diese Wachleute sollen direkt der Polizei unterstellt werden.
So versucht der reaktionäre griechische Staat die fortschrittlichen Stimmen an den Universitäten im Keim zu ersticken. Denn in Griechenland sind die Unis nach wie vor Zentrum und Triebfeder des revolutionären Kampfes. So kämpfen die Studenten schon seit mittlerweile eineinhalb Jahren gegen das neue Gesetz. Diese Kämpfe zeigen, dass der Plan der griechischen Regierung nicht aufgegangen ist und den Kampf der Studenten nur weiter angeheizt hat, statt sie in die Knie zu zwingen.