Seit den letzten Landtags- und Gemeinderatswahlen in Oberösterreich ist Wels die einzige FPÖ-regierte "größere" Stadt Österreichs. Der dortige blaue Bürgermeister Andreas Rabl verfasste nun einen Leitfaden mit definierten „Lernzielen“ für den Unterricht in Kindergärten. Einfach absurd sind die darin enthaltenen „Lernziele“ wie beispielsweise „Die Kinder haben verschiedene Entspannungsübungen erlernt und können diese im Alltag individuell einsetzen“, denn wie soll solch ein „Lernziel“ von den PädagogInnen überprüft werden?
Alles andere als "einfach absurd“, sind hingegen weitere von Rabl und der Welser FPÖ festgehaltene Ziele. Beispielsweise dass Kinder „mindestens fünf deutschsprachige Gedichte und fünf deutschsprachige Lieder vortragen bzw. singen können müssen“. Rabl sieht also im „deutschsprachigen Gedicht/Lied“ einen Wert an sich. Nicht der Gehalt des Gedichtes/Liedes zählt, sondern nur die Sprache in der es ursprünglich (!) verfasst ist. Gleichzeitig sollen Brauchtum und Tradition von den PädagogInnen dadurch „gefördert“ werden, dass zu christlichen Feiertagen ein Besuch der Kirche „angeboten“ wird. Natürlich können sich Rabl und seine Blauen nicht über alles hinwegsetzen, was bisher galt – wie beispielsweise eine gewisse, wenn auch ohnehin viel zu wenig ausgeprägte, Trennung von Kirche und Staat. Doch die Tendenz der „Lernzieldefinition“ für die Welser Kindergärten ist klar: Deutschtum und Christentum werden wieder in den Vordergrund gerückt, Kultur und christliche Religion werden gleichgesetzt – und das in öffentlichen Erziehungseinrichtungen! Dass die Kindergärten Landessache sind und gar nicht in den Zuständigkeitsbereich des Bürgermeisters fallen, kümmerte Rabl dabei nicht. Wieso sollte es auch, denn diverse andere im Landtag vertretene Parteien machte gegen den Alleingang der Welser FPÖ nicht mobil, sie ließen Rabl, seine Deutschtümelei und seine religiöse Propaganda einfach gewähren und schauen bloß müde dabei zu.