Bis jetzt haben wir von eigenen Quellen Berichte aus Hamburg und Berlin bekommen. Mehrere revolutionäre und internationalistische Gruppen haben angekündigt, dass ihre Berichte in den nächsten Tagen kommen. Wir werden diese dann zusammenstellen.
weitere Berichte über die Aktivitäten am 1. Mai findet ihr hier:
Köln - Vorabenddemonstration
Stuttgart – Proteste gegen den AfD-Parteitag
Nürnberg
Über den 1. Mai in Berlin
Neben verschiedenen antifaschistischen Aktionen gab es in der Hauptstadt der BRD mehrere Demonstrationen. Die größte war die revolutionäre 1. Mai Demonstration, die am 1. Mai um 18 Uhr begann. Hier beteiligten sich zwischen 15.000 und 20.000 Menschen. Es gab im Anschluss an diese Demonstration einige Auseinandersetzungen mit den Bullen, doch die Tendenz der Pazifizierung dieser Demonstration setzt sich fort. So meldete die Polizei am Abend "Still ruht der See".
Ein weitere Demonstration mit einem Schwerpunkt auf Wohnungsfragen fand mit über 2.000 Leuten bereits am 30. April im Wedding statt. Am Abend des selben Tages demonstrierten etwa 500 Menschen für den Erhalt des Kiezladens "Friedel 54".
Auf der DGB-Demonstration am 1. Mai gab es wie in den vorigen Jahren einen Klassenkampf-Block mit ungefähr 250 Teilnehmern. Am Freitag gab es in Neukölln eine Demonstration mit etwa 200 Personen in Erinnerung an den 130. Jahrestag der Kämpfe auf dem Haymarket in den USA.
200 Faschisten wollten durch Marzahn-Hellersdorf marschieren. Die Bullen lösten mehrere Sitzblockaden auf und nahm Gegendemonstranten fest. Trotzdem kam es immer wieder zu Störungen der Faschistendemo. In Schöneweide demonstrierten über 400 Menschen gegen eine Demonstration von rund 40 NPD-Faschisten. In Weißensee stellten sich etwa 200 Leute etwa 40 weiteren NPD-Faschisten entgegen.
Die Genossen von ADHK haben mit vier deutschen Gruppen einen Anfang gemacht die Tradition der 13 Uhr Demo wiederzubeleben. Ursache dafür, dass diese Demonstration einen großen Symbolwert hat, ist weil sie in der revolutionären Bewegung in Westeuropa und darüber hinaus sehr eng mit der CORIM und Gruppen wie den sogenannten Revolutionären Kommunisten BRD verknüpft ist.
Hier ein Video von ADHK:
Der 1. Mai in Hamburg
Der 1. Mai 2016 in Hamburg hatte verschiedene Aktionen zum Inhalt. So gab es bereits am Samstag, dem 30. April, eine Demonstration unter dem Motto "Breite Solidarität, die ein Ausdruck der Solidarität mit den Angeklagten im sogenannten Breite-Straße-Verfahren war. In der Breiten Straße war im Verlauf der "Squatting Days" ein Haus zeitweise besetzt und gegen Angriffe der Bullen verteidigt worden. An dieser Demonstration nahmen verschiedene Teile der revolutionären Bewegung teil, hauptsächlich jedoch Autonome. Insgesamt belief sich die Teilnehmerzahl auf etwa 2.000 Leute. Die Demonstration hatte einen kämpferischen Ausdruck und in ihrem Verlauf wurden verschiedene Aktionen durchgeführt, u.a. wurde ein Auto der Bundeswehr in Brand gesteckt. Nach anfänglichen Schikanen hielten sich die Bullen merklich zurück.
Am 1. Mai selbst gab es wie in den Jahren zuvor den Internationalistischen Block auf der Demonstration des DGB. Dieser wurde angeführt von einem gemeinsamen Ausdruck des Bündnis gegen imperialistische Aggression (BGIA), das den Block seit Jahren organisiert. Ebenfalls wie in den Vorjahren stellte der Internationalistische Block den deutlich größten Teil der Demonstration. Es beteiligten sich Parteien, Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen aus Afrika, Asien und Lateinamerika, sowie aus Europa; Aus der Türkei, Kurdistan, Chile, Peru, Kolumbien, Palästina, dem Iran, Afghanistan u.v.m.
Gemeinsam erhob dieser Block, wie es im Aufruf hieß, die Fahne des antiimperialistischen Kampfes. Er war ein massiver Ausdruck des proletarischen Internationalismus, der Verbundenheit der proletarischen Bewegung mit den nationalen Befreiungsbewegungen.
Die ersten Reihen waren ein beeindruckender Ausdruck des Klassencharakters und des proletarischen Feminismus. Dort marschierten hauptsächlich Arbeiter und ganz vorne liefen mehrheitlich und i.d.R. ausschließlich Genossinen.
Die DGB-Bonzen rannten förmlich vor diesem Block davon, sodass er quasi eine eigenständige Demonstration bildete. Zum Ende der Demonstration versuchten die DGB-Ordner mit der Polizei gegen den Block vorzugehen. Diese zielte mit ihren Einschüchterungsversuchen insbesondere auf Genossinnen mit Kindern – Riotcops drohten mit Sorgerechtsentzug für die Kinder - ein perfider Terror, den wir auf schärfste verurteilen und begrüßen die Entschlossenheit mit welcher die Genossinen und selbst die Kinder gegen diesen faschistischen Terror die Moral hoch hielten. Auf dem anschließend Fest wurde die "Halk Cephesi" (Volksfront) bzw. die "Dev Genc" (Revolutionäre Jugend) von den Bullen überfallen. Wir verurteilen diesen Angriff des imperialistischen Staates gegen unsere kämpfenden Genossen und verurteilen alle und jede deutsche Gruppe, die nicht weiß, was es heißt im entscheidenden Moment mit den kämpfenden Parteien und Organisationen in der Welt zu stehen.
Das alles zeigt, welch ein Erfolg diese Demonstration, für die vor allem in Hamburgs Arbeitervierteln mobilisiert wurde, war und welche Furcht die Reaktion davor hat.
In Zusammenhang mit dem 1. Mai gab es zusätzlich eine Aktion, bei der in einem Supermarkt Lebensmittel konfisziert wurden.
Dieses Jahr beteiligte sich das BGIA nicht an der sogenannten revolutionären 1. Mai Demonstration. Die Hintergründe sind sehr vielfältig und allen direkt involvierten Kräften bekannt und sollten hier nicht ausgeführt werden. Keine der internationalen Organisationen war an dieser Demonstration organisatorisch beteiligt, sondern vorallem Deutsche. Bemerkenswert an diesem 1. Mai in Hamburg ist die Großzügigkeit des deutschen Staates und seiner Polizeibehörde in Bezug auf die unterschiedlichen Manifestationen der Gewalt in Hamburg. Ein Vergleich mit dem Vorgehen des Jahres 2015 zeigt eine viel zurückhaltendere und geduldigere Haltung der Schweine.