Am 17. Juni ist der Prozessbeginn für Genossin Banu und die weiteren neun ATIK-Aktivisten, welche seit über einem Jahr in deutschen Gefängnissen sitzen. Vor ihrer Inhaftierung war Banu in Nürnberg unter anderem im 8. März Vorbereitungsbündnis aktiv und beteiligte sich somit an der Entwicklung der revolutionären Frauenbewegung. Die Reaktion verfolgt auf diesem Wege das Ziel, Frauen abzuschrecken, einzuschüchtern und vom revolutionären Kampf gegen das Patriarchat fern zu halten, sie zu entpolitisieren und zurück in die vier Wände des Haushalts zu verbannen. Denn der Imperialismus und seine Handlanger wissen, was passiert, wenn Frauen verstehen, welch doppelter Ausbeutung und Unterdrückung sie ausgesetzt sind: Sie organisieren sich und kämpfen entschlossener und kraftvoller denn je gegen das herrschende System. Der Angriff auf die Genossin ist ein Angriff gegen alle kämpfenden Frauen weltweit. Besonders proletarische Feministinnen müssen sich noch stärker gegen den Imperialismus, wenn er versucht sie zu schlagen. Genossin Banu erhält eine breite Solidarität. Am 28. Mai fand ein internationaler Aktionstag für die Genossin statt. Unter anderem in Hamburg und in Zürich wurden Kundgebungen und Infostände ausgerichtet und eine Presseerklärung gemacht. Die Presseerklärung von Yeni Kadin (Neue Frau) dokumentieren wir im Folgenden.
PRESSEERKLÄRUNG
FREIHEIT FÜR DR. DİLAY BANU BÜYÜKAVCI
Dr. Dilay Banu Büyükavcı ist eine Anti-Imperialistin und Anti-Faschistin, sie besitzt eine fortschrittliche und revoulutionäre Persönlichkeit und setzt sich gegen das Patriarchat ein. Seit dem Jahre 2010 ist sie in den Reihen der ATIK und der NEUE FRAU mit der Umsetzung ihren akademischen Arbeiten über die Themen “die psychologischen Probleme der Frauen und den psychosomatischen Auswirkungen der Migration” als ein Mitglied der NEUEN FRAU tätig. Sie ist durch ihre Arbeiten zu einem Teil des allgemeinen Frauenkampfes geworden. Sie hat auch jahrelang für den Gesundheitsteil unserer Zeitschrift Neue Frau ähnliche Berichte geschrieben. Am 02.07.2015 wurde sie beim 13. Kongress der Neuen Frau in den Zentralvorstand gewählt und am 11./12.04.2015 wurde sie am 23. Kongress der ATIK als Vertreterin der NEUEN FRAU in den Zentralvorstand der ATIK gewählt.
Ausserdem wurde sie auch zum aktiven Mitglied des “8.März Bündnis” in Nürnberg und arbeitete dort ausserdem mit Frauen die der Gewalt ausgesetzt waren und depressive Krankheiten erlitten. Sie nahm aktiv an der im Jahre 2014 organisierten “Konferenz der MigrantInnen” teil, welche die Gewerkschaft Verdi und verschiedesenste MigrantInnen-oranisationen organisierten, präsentierte bei dieser Konferenz ihre akademische Arbeit über das Thema “Die psychosomatischen Auswirkungen der Migration und deren Folgen”.
Am 15.April 2015, wurden 10 ATIK AktivistInnen, unter ihnen auch Dr. Dilay Banu Büyükavcı als Vertreterin der Neuen Frau in der ATIK, durch die Zusammenarbeit des deutschen und türkischen Staates durch eine fast geichzeitig gestarteten und durchgeführten Großrazzia in Deutschand, Griechenland, Frankreich und der Schweiz, verhaftet. Die 10 Verhafteten werden mit dem “Anti-Terror” Paragraphen, § 129a/b (deutsches StGB), angeklagt. Dieser Paragraph dient dazu, durch verschiedenste Vorwürfe den Kampf um Demokratie, welches die migrantischen Organisationen führen, zu unterbinden und zu verhindern. Gleichzeitig soll diese Vorgansweisen des deutschen Staates auch dazu dienen, die Gesellschaft einzuschüchtern und somit auch zu unterdrücken. Der Angriff auf die ATIK und die NEUE FRAU ist als ein solcher Übergriffe zu verstehen.
Das patriarchale imperialistische System richtet seine furchtlosen Angriffe mit den wildesten
Methoden gegen die Frauen!
Unser Mitglied des Zentralvorstandes der Neuen Frau Dr. Dilay Banu Büyükavcı und die anderen ATIK Aktivisten Freunde sind seit über einem Jahr in den verschiedensten Haftanstalten in Bayern inhaftiert. Obwohl die anti-demokratische und willkürliche Vorgansweise der Herrschenden gegenüber die Inhaftierten der ATIK und der NEUE FRAU zum einen zur Einschüchterung der Gesellschaft dient, ist im spezifischen Fall der Verhaftung von Dr. Dilay Banu Büyükavcı die Nachricht an uns Frauen gerichtet. Das herrschende System versucht uns Frauen die Nachricht des Hitlerfaschismuses “ Enfernt euch nicht von der Küche, euren Kindern und dem Schlafzimmer, eure Welt ist euer heim!” noch immer zu vermitteln. So wie in der Vergangenheit Rosa Lüksemburg, Clara Zetkin, die Mirabell-Geschwister und noch Tausende revolutionäre Frauen den Angriffen des patriarchalen Systems ausesetzt waren, so werden auch heute, nach wie vor, in der Türkei, in Türkei-Kurdistan, in Europa und in jeglichen Teilen der Welt fortschrittliche, revolutionäre und patriotische Frauen mit den gleichen Zielen von dem herrrschenden System angegriffen.
Das patriarchale herrschende System versucht durch ihre politischen Aussagen und Gesetzen die Frauen in ihre vier Wände einzusperren, hält ihre Angriffe permanent an der Tagesordnung und versucht damit ein Modell der Frau welches ängstlich, schweigend, unterwürfig, Sklave und Zusatz des Mannes ist, Brutmaschinen, usw. sind, zu erschaffen. Frauen die gegen diese Mentalität sind, ihr Wort zum Ausdruck bringen wollen, diese Politik bloßzustellen versuchen und am “gesellschaftlichen und politischen Leben teilhaben und ihr Dasein behaupten” werden zur Zielscheibe gemacht. Deswegen ist diese unjustizuelle Verhaftung von Dr. Dilay Banu Büyükavcı ein Teil der feindlichen Angriffe des patriarchalem Sytems gegen die Frauen.
Wenn es eine Straftat ist, gegen imerialistische Kriege, Massaker, Rassismus, Faschismus, dem Patriarchat, gegen jegliche Gewalt an Frauen, dem Versuch des Systems ein “Frauchen” Modell welchesunterwürfig und als Zusatz des Mannes gilt, zu sein und man für die Verteidigung eines menschenwürdigen Lebens und die Verteidigung der Meinungsfreiheit einsteh, so sollte man wissen, dass wir weiterhin diese Straftaten begehen werden!
Wir rufen alle Frauenorganisationen und unsere Freunde, welche gegen Unterdrückung und Ausbeutung der Frauen, Kinder, der ArbeiterInnenklasse, der WerktätIgen und der Unterdrückten sind auf, sich mit der NEUEN FRAU zu solidarisieren, sich den politischen Gefangenen anzunehmen und an den Verhandlungen, welche am 17. Juni 2016 beginnen werden, teil zu nehmen und BeobachterInnen dieses Verfahrens werden.
Diese Präsentation einer gemeinsamen Haltung wir die Errungenschaften von uns Frauen vergrößern und gleichzeitig wird es ein Zeichen des Widerstandes, gegen den Versuch des Systems ein “Frauchen” Modell zu erschaffen, sein.
• Freiheit für Dr. Dilay Banu Büyükavcı und allen ATİK Inhaftierten!
• Weg mit dem § 129a/b (deutsches StGB)! Freilassung aller politischen Gefangenen!
• Es lebe die revolutionäre Frauensolidarität!
(Ort der Verhandlungen: Oberlandesgericht München, Prielmayerstraße 5, 80335 München)