Swarovski ist mit 25.000 Beschäftigten weltweit und einem Jahresumsatz von offiziell 3 Milliarden Euro Tirols größtes Industrieunternehmen und die sechstreichste Familie Österreichs. Seit Gründung ist es in Familienbesitz, eines Clans der sich über 5 Generationen auf rund 200 Mitglieder vermehrt hat, wovon 28 direkt in der Firma beschäftigt sind und 58 als Gesellschafter fungieren, andere eigene Unternehmen besitzen, oder in Politik und High-Society ihren Platz gefunden haben.
In Tirol sind rund 5000 ArbeiterInnen und Angestellte in den 3 Teilbereichen beschäftigt: D. Swarovski ist die Kristallproduktion (Sitz in Wattens/Tirol), Tyrolit Schleifmittel Swarovski K.G. (Sitz in Schwaz/Tirol) die gebundene Schleifmittel sowie Betonbohr- und Sägesysteme herstellt und zu einem der weltweit wichtigsten Hersteller von gebundenen Schleifmittel zählt und Swarovski-Optik KG (Sitz in Absam/Tirol), die Ferngläser, Teleskope, Zielfernrohre und anderes herstellen.
Durch die zahlreichen Mitglieder der Familie, die meist Gesellschafter des Unternehmens sind, sind sie mit tausenderlei Fäden in Wirtschaft, Politik und „High-Society“ verbunden. Eine klassische Geschichte eines bürgerlichen Familienclans.
Ein kurzer Abriss der Geschichte von Swarovski
Swarovski wurde 1895 von Daniel Swarovski, einem einfachen „Arbeitersohn“, in Wattens in Tirol gegründet. Die Errungenschaft von Swarovski war die Einführung der maschinellen Glasschleiferei. Der Gründer hat in seinem Nachlass festgehalten, dass die Unternehmensführung nur aus Mitgliedern der Familie zusammengesetzt werden darf und die Anteile nur an Familienmitglieder verkauft werden dürfen. Damit wurde der Grundstein für Ausdehnung des Familienunternehmens gelegt und gibt uns die Erklärung für die Bedeutung aller einzelnen Mitglieder innerhalb der herrschenden Klasse.
Während des Hitlerfaschismus (noch vor der Annektierung Österreichs) waren 7 Swarovski-Familienmitglieder schon bei der illegalen NSDAP Parteimitglieder. Dem Reichskommissar Bürckel berichtete Gauleiter Hofer, dass "die Firma Swarovski, Wattens in Tirol, schon während der Jahre des Kampfes einwandfrei nationalsozialistisch geführt war und deren Betriebsführer und seine Familie schon in der Zeit vor dem Parteiverbot der NSDAP angehörten." Alfred Swarovski, einer der 3 Söhne des Gründers Daniel, war während der NS-Zeit Präsident der Wirtschaftskammer von Tirol und Vorarlberg und konnte so Rüstungsaufträge an Land ziehen und die Produktion von Schleifscheiben und Fernrohren ausbauen. Aus dieser Zeit geht der Zweig Swarovski-Optik hervor. Vor allem der Einsatz von Zwangsarbeitern und der Druck auf die MitarbeiterInnen der NSDAP beizutreten sind typische Beispiele von größeren Industriekonzernen während der NS-Zeit. Die Familie war von der „Entnazifizierung“ verschont worden, weil sie ein wichtiger Betrieb für Industrie und Wirtschaft waren, sie konnten also wie gewohnt weiterproduzieren. Alfred Swarovski meinte dazu: "Aus meiner Parteizugehörigkeit habe ich nur den einen Vorteil gezogen, dass es mir als Parteigenosse möglich war, mit den zuständigen Wirtschaftsstellen des Reiches die zur Erhaltung des Betriebes notwendigen Verhandlungen einzuleiten und zu einem Erfolg zu bringen." Swarovski hat übrigens schon im zweiten Weltkrieg Zielfernrohre für die deutsche Wehrmacht hergestellt und die Firma so vor der drohenden Pleite gerettet.
Ende der 60er Jahre wurden Heimkinder für die Produktion von Kristallbändern eingesetzt, sie verdienten nur einige Groschen. Mädchen zwischen 15-18 Jahren mussten täglich bis zu 10 Stunden für diese Produktion arbeiten.
Die weite Ausdehnung der Produktion und die damit verbundene Verstrickung in andere Teilbereiche von Ökonomie und Politik fand also schon sehr früh ihren Ursprung. Hier werden noch aktuelle Beispiele dieser Verstrickungen anhand einzelner führender Familienmitglieder genannt.
Die 3 großen Teilbereiche des Unternehmens, die vorher genannt wurden, werden jeweils von den 3 verschiedenen Dynastien geleitet, die Abkommen von Fritz, Alfred und Wilhelm Swarovski. Gernot Langes-Swarovski, der seinen Chef-Posten 2002 an seinen 28-jährigen Sohn Markus abgegeben hat, betrieb enge Freundschaft mit Thomas Klestil, teilte mit dem Haller Bauunternehmer Eduard Fröschl die Liebe zur Pferdezucht und ist familiär seit Ende des 19.Jhdt eng mit der Familie Riedel (Besitzer von Riedel Glas) verbunden. Manfred Swarovski, 4.Generation, gründete den Verkehrstechnik-Konzern Swarco, mit Firmensitz ebenfalls in Wattens, der mittlerweile Weltmarktführer für Ampel-Elemente ist und über 80 Unternehmen weltweit verfügt.
Auch Tyrolean Airways wurde von Swarovski-Mitliedern gegründet und lag die ersten 20 Jahre in ihrer Hand, bis in die Austrian Airlines eingegliedert wurde.
Markus Langes-Swarovski, der jetzige geschäftsführende Gesellschafter, ist 6. reichster Österreicher, mit einem Privatvermögen von 2 Milliarden Euro. Seine Schwester Diana ist Präsidentin des WSG Swarovski Wattens, der heuer in die 1.Liga aufgestiegen ist (das Stadion in Wattens heißt Gernot Langes Stadion), ist „Schauspielerin“ und macht Parfüms. Sie heiratete 1995 de zehn Jahre älteren spanischen Aristokraten Joaquin Fernandez de Cordova Hohenlohe, dessen Trauzeuge und bester Freund der spanische Thronfolgern, Prinz Philipe war. Eine weitere Swarovski im Executive-Board ist die Cousine Nadja Swarovski, die für die Designs zuständig ist und mit den weltweit führenden Mode-Designern zusammenarbeitet. Die diesjährige Gewinnerin von „Let’s dance“ in Deutschland Anfang Juni war Victoria Swarovski, ebenfalls Kind dieser Dynastie. Sie ist mit ihren 21 Jahren bereits mit dem bekannten Münchner Immobilien-Investor Werner Mürz verlobt, der 41 Jahre ist. Ihr „Erfolg“ begründet sich aus ihrer Herkunft, so schlecht wie ihre Künste als Sängerin sind braucht sie eben diesen Namen und ihre Heirat. Als Draufgabe wurde Christoph Swarovski, 4.Generation, im April 2016 zum Präsident der Industriellenvereinigung Tirol ernannt.
Ein Thema wird jetzt zum Schluss noch behandelt, welches bei Swarovski oft vergessen bzw. ignoriert wird: Die Involvierung von Swarovski in die Waffenproduktion, in die Herstellung von Kriegsmaterial das weltweit zur Unterdrückung, Ausbeutung und im Dienste der imperialistischen Kriege gegen die Volksmassen dieser Welt eingesetzt wird. Swarovski ist bei vielen wichtigen Waffenschaumessen vertreten. Swarovski Optik produziert u.a. Zielfernrohre, die nach ihnen selbst zwar nur der „Beobachtungsoptik“ dienen und nicht als Zielfernrohre für Waffen, doch die Swarovski-Zielfernrohre für Waffen, egal ob Jagd- oder Militärwaffen, sind weltweit bekannt. Einer der ältesten Hersteller von Zielfernrohren und Militäroptik ist die Firma „Kahles“ und sie ist eine Tochterfirma von Swarovski.
Ein großer Teil der herrschenden Klasse in Tirol kommt genau aus dieser Swarovski-Dynastie und ist ebenfalls größter Arbeitgeber in ganz Tirol. Verstrickt mit Politik, Wohltätigkeit, Wirtschaft und anderen Bereichen stellt es ein gutes Beispiel für die Monopolisierung und die Verschmelzung von Politik und Wirschaft dar.
Unser Klassenhass muss eben genau auch jenen gelten! Nieder mit dem Swarovski-Clan!