Über die vergangenen zwei Tage hat in Essen der landesweite Parteitag der AFD stattgefunden, auf dem u.a. die Parteidoppelspitze von Weidel und Chrupalla bestätigt wurde. Begleitet wurde dieser Parteitag vom, laut Essener Polizei, „größten Polizeieinsatz in der Geschichte der Polizei Essen“ gegen die zehntausenden Gegendemonstranten die an diesem Wochenende nach Essen gereist waren. Im Folgenden dokumentieren wir einen Bericht den wir erhalten haben:
Als Aktivisten des Roten Bundes haben wir uns an einer Reihe von Aktionen über das vergangene Wochenende beteiligt. Allein für den ersten Tag des Parteitags gab es über 20 Aktionen in der Stadt. Auf der zentralen, bundesweiten Demonstration beteiligten wir uns innerhalb eines kämpferischen Kontingents revolutionärer, antiimperialistischer und antikapitalistischer Kräfte mit einem Transparent unter dem Slogan „Die AfD hetzt, die Ampel schiebt ab - Nieder mit diesem System!“
Die Demonstration, zu der laut bürgerlichen Quellen, ca. 50.000 Teilnehmer angereist waren, ging von der Essener Innenstadt zum P2 vor dem Grugagelände – dem Veranstaltungsort des Parteitags. Begleitet wurde die Demonstration von mehreren Tausend Bullen aus unterschiedlichen Bundesländern und unter ständiger Observation eines über den Teilnehmern kreisendem Hubschraubers. Mit überzogener Repression griff nach Abschluss der Demonstration Teilnehmer unseres Blockes an, verdrehte gezielt den Kopf, schliff den Genossen über den Boden und verhaftete ihn.
Video vom Instagram des Revolutionären Jugendbundes
Die Prügelbullen verweigerten der verletzten Person anschließend den Zugang zu medizinischer Versorgung und juristischem Beistand. Viele umstehende Menschen zeigten sich schnell solidarisch und umringten die Polizisten, wobei sie von diesen fordern die Gefangenen frei zu lassen und denunzierten, dass von diesen keine Sanitäter durchgelassen werden. In praktischer Solidarität mit dem angegriffenen Genossen beteiligten wir uns am Tag selbst auch u.a. an den Solidaritätsaktionen vor dem Polizeipräsidium am Landgericht in Essen-Rüttenscheid. Wir freuen uns, dass der Genosse inzwischen in Freiheit ist und durch den ungerechtfertigten Angriff der Polizei nur leichte Verletzungen erlitten hat.
Bereits am Wochenende zuvor hatten wir uns als Teil einer Reihe von Organisationen zusammengetan um in Essen gemeinsam in einer Vorab-Demonstration für die Aktionen gegen den AFD-Parteitag zu mobilisieren. Dort hatten wir im Flugblatt festgehalten, was auch für uns nach den Aktivitäten vom Wochenende richtig geblieben ist, nämlich „dass konsequenter Antifaschismus nicht bei einmaligen Protesten gegen die AFD aufhören darf.“
Bildquelle Titelbild: dpa-Bildfunk/Henning Kaiser via Bayrischer Rundfunk