Offensichtlich durch die Stärkung, die sich im "Brexit" ausdrückt, ermutigt, erhebt der deutsche Imperialismus das Haupt und prescht gen Osten vor. Truppen und Atombomben gegen Russland, zur "Abschreckung" – noch.

 

Mit Anlass des kommende Woche in Warschau stattfindenden Treffens der Staats- und Regierungschefs der NATO-Staaten in Warschau werden die Maßnahmen, die bisher unter dem Label der "Rückversicherung“ der östlichen NATO-Mitglieder liefen und vor allem die Furcht vor einem russischen Angriff schürten, als nicht weitreichend genug kritisiert. Da muss mehr drin sein, so scheint man in den Reihen der Thinktanks der BRD zu denken.

 

Der Gipfel in Warschau solle in diesem Sinne nicht nur die Implementierung der "Rückversicherung" verkünden, sondern ihre Weiterentwicklung zur "Abschreckung" beschließen. Dafür brauche es verstärkte militärische Präsenz der NATO in ihren östlichsten Mitgliedstaaten. Russland soll – nachdem die Aggression, hauptsächlich der Yankees in Syrien und der BRD in der Ukraine icht den versprochenen Erfolg brachte - vor Augen geführt bekommen, dass man zur Abwehr bereit sei. Taub ist wer nicht die Glocken läuten hört, die an "Barbarossa" – den deutschen Feldzug gegen die Sowjetunion - als "präventive" Verteidigung erinnern.

 

Es wird ein "Stolperdraht" gefordert, d.h. die Vorbereitung dafür, dass im Konfliktfalle augenblicklich Soldaten aus verschiedenen NATO-Staaten involviert und somit eine Ausweitung der Konfliktparteien stattfinden würde. Dazu braucht es – so wird verkündet - mehr als entfernte Eingreiftruppen wie sie bereits beschlossen sind, kampfbereite multinationale Präsenz und erprobte Nachschubfähigkeit.

 

Dazu steht die Verlegung von vier Bataillonen ins Baltikum und nach Polen als Vorschlag im Raum. Eines davon, in Litauen, soll unter deutsche Führung gestellt werden.

 

Doch bei konventioneller Kriegsführung will man es von Seiten des deutschen Imperialismus nicht belassen. Atombomben sollen her, denn im Kriegsfall mit Russland wäre die "Verteidigung" des Baltikums in Anbetracht der russischen Streitkräfte und ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit, sowie der geographischen Situation unmöglich.

 

"Deswegen bedarf glaubwürdige Abschreckung einer nuklearen Komponente", so heißt es wörtlich. Im selben Atemzug wird die bisherige Strategie der NATO „Deterrence and Defense Posture Review“ (Überprüfung der Abschreckungs- und Verteidigungshaltung) von 2012 als zu lasch eingeschätzt und eine Überarbeitung gefordert. Zweck und Zustand des Atomwaffenarsenals bedürften einer Überprüfung. Auf die Yankees will die BRD dabei wohl nicht setzen – Obama wird als Hasenfuß dargestellt. Das bedeutet konkret, dass es – da es nicht mehr nur um "Verteidigung" im Sinne von Abschreckung geht und der wichtigste Verbündete, die USA, nicht verlässlich ist – deutsche Atomwaffen braucht.

 

Genau das ist ein elementar wichtiger Schritt beim forcierten Aufsteig der BRD zur Weltmacht.