Unter falschen Versprechungen wurden sie nach Europa gelockt - Jetzt streiken zehn LKW-Fahrer aus Simbabwe in Deutschland, Frankreich und Italien. Ihr slowakischer Arbeitgeber reagiert mit Gewalt.
Zehn Lkw-Fahrer aus Simbabwe, die für eine slowakische Tochterfirma der Hegelmann Group arbeiten, haben seit Ende Januar ihre Arbeit niedergelegt. Sie protestieren gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen und wollen die ihnen zustehenden Löhne.
Die Lastwagen der zehn afrikanischen Männer stehen auf Raststätten in Deutschland, Frankreich und Italien – darunter Krefeld, Nürnberg, Merklingen, Bremen und Wildeshausen. Die Fahrer, die für eine slowakische Tochterfirma der Hegelmann Group in Europa unterwegs sind, setzen viel aufs Spiel, denn ihre Arbeitgeber reagieren mit Einschüchterung und massiven Repressionen.
„Ich stecke in der Klemme, habe kein Geld für Lebensmittel, um meine Kinder zu Hause zu ernähren“, erklärt einer der Fahrer, der in Wildeshausen steht. Die Männer sind nach Europa gekommen, um als Lkw-Fahrer Geld für sich und ihre Familie im südafrikanischen Simbabwe zu verdienen. Doch nach Aussagen der Fahrer hätten sie monatelang in ihren Fahrzeugen übernachten müssen und nicht einmal den gesetzlichen Mindestlohn erhalten, sondern seien mit 30 Euro pro Tag abgespeist worden.
Seit Beginn der Proteste wurden die Fahrer massiv unter Druck gesetzt. Neben Einschüchterungsversuchen kam es sogar zu einer vereitelten Entführung eines Lkw samt Fahrer. Ein Scherge der Spedition „Global Transporte Slovakia“ drang gewaltsam in die Fahrerkabine ein und wollte den streikenden Fahrer nach Tschechien bringen, von wo aus er nach Simbabwe ausgewiesen werden sollte.
Ein weiterer Kollege berichtet: „Ich fürchte um mein Leben“, sagt der Trucker auf einem Rastplatz in Frankreich. „Sie haben die Autobatterie von außen gekappt, die Heizung funktioniert nicht, es ist kalt. Ich habe kein Essen. Ich habe Angst, rauszugehen.“
Der deutsche Imperialismus ist für diese Situation verantwortlich, die BRD und ihre Behörden tragen eine Mitverantwortung, denn die betroffenen Lkw-Fahrer arbeiten für die Hegelmann Group – ein Unternehmen des deutschen Finanzkapitals, auch wenn die Fahrer formal bei einer slowakischen Tochterfirma angestellt sind. Eigentlich gibt es auch Gesetze dazu. So verpflichtet das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz Unternehmen eigentlich dazu, für „faire Arbeitsbedingungen“ entlang ihrer gesamten Lieferkette zu sorgen.