Die „aggressivste und gewalttätigste Demonstration der zurückliegenden fünf Jahre in Berlin“ soll es nach einhelliger Meinung der bürgerlichen Medien gewesen sein. Mehrere tausend Menschen demonstrierten vergangenen Samstag gegen die Angriffe von Politik und Spekulanten auf Hausprojekte.
Tatsächlich war es sehr aggressiv, wie die Bullen vorgingen, wie folgender Bericht darlegt: „Junge Frauen wurden von dem Abschaum sexuell belästigt, mit dem Knüppel wurde geschlagen, Pfefferspray lag in der Luft und Stiefel traten auf am Boden liegende Personen ein. Die meisten der Schweine wirkten wie im Kokainrausch! Völlig von Sinnen prügelten sie auf alles ein was sie sahen.“
Trotzdem agierte die Demonstration offensiv, versuchte Gefangene zu befreien und verteidigte sich gegen Angriffe mit Fußtritten und Faustschlägen, Stein- und Flaschenwürfe sowie Pyrotechnik, wie es im Bericht der Bullen zu lesen ist.
Auch nach Beendigung des Aufzuges wurden die Bullen immer wieder angegriffen, gingen Fensterscheiben zu Bruch und brannten Autos.
123 Bullen sollen verletzt worden sein, über 100 Strafverfahren wurden eingeleitet, 86 Menschen wurden und 3 Personen sollen wegen schweren Landfriedensbruchs einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
Das alles erscheint auf den ersten Blick wie eine von vielen kämpferischen Demonstrationen der vergangenen Jahre. Die Reaktionen darauf sind jedoch bemerkenswert. Die Reaktion faselt davon, dass der „Nährboden von Mordaktionen und Terroranschlägen … jetzt auch mit Krawallen wie an der Rigaer Straße“ wieder ausbreite. „Da wächst eine neue linksterroristische Szene heran“, so ein Bullensprecher, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt.
Konkret ist das Ausdruck davon, dass der „gesellschaftliche Frieden“, der mit dem aus den unterdrückten Nationen herausgepressten Extraprofit geschmiert wird, bröckelt. Die Widersprüche verschärfen sich als Teil der revolutionären Situation in ungleicher Entwicklung.
Die Menschen die in diesen Vierteln wohnen zeigen sich grundlegend solidarisch mit den Kämpfen, was sich auch darin zeigt, dass die Bullen mittlerweile die Sperrung der Rigaer aufgegeben haben.