Am 1. Juli 2013 ist Kroatien der EU beigetreten. Was seitdem passiert ist kann man mit dem vergleichen, was mit Rumänien und Bulgarien seither passiert ist. Steigende Arbeitslosigkeit und Elend, sinkender Lebensstandart, Ausverkauf des Landes und explodierende Staatsschulden.
Schon vor dem Beitritt war das Land in einigen EU Kooperationen. Gleichzeitig mussten gewisse Gesetze einführt werden um "EU-fit" zu werden. Das Volk hat also schon gewusst, was da erst noch kommen wird. Das war auch einer der Gründe weshalb es vor dem EU-Beitritt eine riesige anti-EU Bewegung gab, die das ganze Land erfasste. Die Befürchtungen haben sich seitdem nur bestätigt. Seit Jahren ziehen Menschen von den Städten ans Land, weil sie sich dort etwas zum Essen anbauen können und das brauchen sie!
Dritter Jahrestag: EU und Regierung feiern
Die Politiker des Landes und die EU-Spitzen freuen sich wie wahnsinnig, dass die Wirtschaft im Land 2016 zum ersten Mahl gewachsen ist seitdem es das Land gibt. Genau so freut man sich über einen angeblichen Rückgang der Arbeitslosigkeit der auch 2016 stadtgefunden hat.
Wie sehr zerrüttet die EU heute ist und dass es der bürokratische Kapitalismus in Kroatien ist der wächst und nicht irgendeine „Wirtschaft“, zeigt sich an dem, worüber man sich da freut:
Die Wirtschaftsleistung ist um ganze 1,5% gewachsen (Anm.: Es gibt aber auch Zahlen die sagen, dass sie um 0,5% geschrumpft ist.).
Bei der Arbeitslosigkeit wird gefeiert, dass es einige tausend Arbeitslose weniger gibt, bei weit über 30% Arbeitslosigkeit. Noch dazu kann die sinkende Arbeitslosigkeit einfach davon kommen, dass wieder Menschen ausgewandert sind. In Kroatien ist das keine Seltenheit. Alleine in Wien leben über 100.000 Kroaten.
Geschafft hat man dieses Wunder des Imperialismus durch "Flexibilisierungen des Arbeitsmarktes" und eine extreme Verschuldung. Für das Volk bedeuten "Flexibilisierungen" Verlängerung der Arbeitszeiten, Leiharbeit, Dumpinglöhne, usw.
Kroatien ist heute eines der verschuldetesten Länder Europas. Vor dem EU Beitritt hatte das Land 32,7 Milliarden €(!) Staatsschulden, was damals 67% vom BIP waren. Heute sind es über 38 Milliarden € oder 88% vom BIP, also +21% oder 1/3 mehr in 3 Jahren. Kroatiens einziger Schutz vor dem "EURO-Rettungsschirm" ist, das das Land den Euro nicht als Währung hat.
Am schlimmsten ist die Situation heute bei der Jugend. Offiziell sind hier 44% arbeitslos, also in Wahrheit über 50%. 80 von 100 Jugendlichen die Studieren, möchten das Land verlassen sobald sie ein Diplom haben.
Auch die politische Krise spitzt sich in Kroatien mehr und mehr zu. Obwohl Kroatien für die Imperialisten im Vergleich noch stabiler ist als große Teile seiner Nachbarländer, kommt auch hier das Volk immer weiter in Widerspruch zum Imperialismus.
Die objektive Lage in Kroatien schreit förmlich nach einer Befreiung vom Imperialismus, die heute nur durch die neudemokratische Revolution möglich ist. Die Rebellion des Volkes ist wie ein Vulkan. Es kommt darauf an wie sich die revolutionären und kommunistischen Kräfte in Kroatien entwickeln und es verstehen diese ungeheure Kraft der Arbeiterklasse und Volksmassen auf den Weg der neudemokratischen Revolution zu führen.