Nachdem in Brasilien erst Mitte September zwei Bauernführer der „Liga der armen Bauern“ (LCP) von bewaffneten Banditen der Großgrundbesitzer erschossen worden waren, ging die Repression und die Ermordung von landlosen Bauern auch Ende des Monats weiter.
So wurde am 24. September im Bundesstaat Rondônia ein Camp von landlosen Bauern von der Militärpolizei gestürmt und durchsucht. Unterstützt wurden sie dabei auch von bewaffneten Handlangern der Großgrundbesitzer. Zwei Bauern, die dabei in einem Auto saßen, wurden samt Auto durchsucht, welches daraufhin beschlagnahmt wurde. Einer der Campbewohner wurde verhaftet und von Polizisten verprügelt und eerst nach Zahlung einer Kaution freigelassen. In ihrer Zerstörungswut zerschossen die Polizisten und Bewaffneten auch zwei Schilder die mit der Fahne der LCP bemalt waren.
Wenige Tage später wurde der 39-jährige Sebastian Pereira dos Santos, Bewohner eines Bauerncamps, in seinem Zuhause in Vale do Paraiso hingerichtet. Zwei bewaffnete Männer waren in sein Zuhause eingebrochen und schossen sieben Mal auf ihn. Sechs der Schüsse trafen dos Santos. Seine Frau berichtete später, dass einer der Mörder gerufe hatte: „Wir haben doch gesagt, wir kriegen euch einer nach dem anderen.“ Was wieder einmal die Systematik zeigt, mit der die Vernichtung und Repression der armen und landlosen Bauern und ihrer Bewegung in Brasilien betrieben wird.