In Brasilien häufen sich Aktionen und Massenmobilisierungen des brasilianischen Volkes immer weiter. Am 11. November errichteten Jugendliche in der Stadt Campinas auf einer der Hauptautobahnen der Region eine Barrikade mit brennenden Reifen und blockierten den Verkehr. In anderen Teilen der Stadt waren insgesamt über 300 Studenten an diesem Tag an Aktionen beteiligt, die auch den Verkehr auf den wichtigsten Verkehrsstraßen der Stadt blockierten. Der Protest an dem sich unter anderen die Kommandos der besetzten Schulen und die Rote Einheit (Unidade Vermelha) beteiligten, richtete sich gegen die aktuellen Sparmaßnahmen der brasilianischen Regierung (bezeichnet als PEC 241/55). Neben vielen anderen öffentlichen Sektoren sind auch die Schulen und Universitäten von diesen Maßnahmen stark getroffen, so bekommen z.B. die Kinder an manchen Schulen keine Mahlzeiten mehr in den Pausen. Aus diesem Grund sind zur Zeit viele Schulen und Universitäten in verschiedenen brasilianischen Städten von SChülern und Studenten besetzt. Da der Verkehr blockiert war, war es für die Bullen schwer an die betroffenen Orte zu gelangen, als sie dann eintraf hatten sich die Teilnehmer an den Aktionen bereits verstreut.
Am gleichen Tag gab es in Rio de Janeiro einen Demonstration mit über 10.000 Teilnehmern, darunter auch Aktivisten der Revolutionären Studentenbewegung des Volkes (MEPR) und des Klassenbewussten und Kämpferischen Studentennetzwerks (RECC). Die Demonstranten riefen Parolen für den Generalstreik, gegen die Wahlfarce und für die Rebellion des Volkes gegen die Angriffe durch die Regierung. An einem Punkt begann die Militärpolizei damit die Demonstration anzugreifen und feuerte Tränengas. Dabei wurde ein Kameramann verletzt und mehrere Menschen in den Bars der Umgebung litten unter dem Tränengas. Die kämpferische Jugend antwortete darauf schnell mit Stöcken. Steinen und Feuerwerk. Es wurden Barrikaden errichtet und in Brand gesetzt. Ein Journalist,der die Vorgänge fotografierte wurde von Polizisten geschlagen. Auch benutzen die Bullen zu einem Zeitpunkt einen festgenommenen Mann als Schutzschild, damit die Demonstranten aufhörten mit Steinen zu werfen. Als die Arbeiter einer nahegelegenen Bar sie dafür kritisierten drohten die Bullen damit sie mit Pfefferspray einzudecken, obwohl sie und die Leute in der Bar nicht einmal am Protest teilnahmen.
Während das die Rebellion des brasilianischen Volkes sich ausweitet und verstärkt bleiben auch die Reaktionäre nicht untätig. So stürmten am 16. November mindestens 40 Personen eine Sitzung des Kongresses in der Hauptstadt Brasilia und riefen Parolen für eine Militärdiktatur und sangen die Nationalhymne. Es ist durchaus eine Möglichkeit, dass die Imperialisten und ihre bürokratkapitalistischen Lakaien in Brasilien den Weg einer faschistischen Militärdiktatur einschlagen, um Befreiungskampf des Volkes zu unterdrücken. Doch dieser Versuch wird, wenn er realisiert werden sollte, ein Stein sein der ihnen auf die eigenen Füße fällt.