Aus einem Hinterhalt angeschossen, anschließend von den Polizei gefoltert und dann zum sterben zurückgelassen – so wurde Sebastián Alonso Juan vor einer Woche durch die Reaktion ermordet. Zusammen mit 2.000 anderen Teilnehmer beteiligte auch er sich an einem Protestmarsch gegen ein Wasserkraftwerk. Dieses endete in einem Blutbad als Maskierte die Demonstration aus dem Hinterhalt beschossen.
Seit Jahren gibt es in San Mateo Ixtatán im Norden Huehuetenangos Proteste gegen den Bau eines Wasserkraftwerks inklusive Staudamm durch den Konzern Promoción y Desarollos Hídricos S.A.. Die Bauern, die hierfür enteignet werden müssen oder von dessen Auswirkungen vertrieben werden, wurden vor dessen Baubeginn weder informiert noch um ihre Meinung gefragt. Erst durch die Sprengungen für die Zuläufe des Stausees wurden vielen klar, dass ihre Häuser und Felder in einigen Jahren überschwemmt sein werden. Seit dem hat es eine große Anzahl von Teilweise auch militanten Aktionen und Demonstrationen gegen den Bau des Wasserkraftwerks gegeben. So viele, dass die Regierung sich gezwungen sah 2014 einen eigenen Militärposten mit 150 Soldaten in unmittelbarer Nähe zu errichten, auf dem auch eine Abteilung der Sondereinsatzkräfte der Polizei stationiert ist. Diese flankiert seit dem die dreckige Arbeit des privaten Sicherheitsdienst von PDH S.A. die indigene Bevölkerung einzuschüchtern und zu terrorisieren.
Auch am 17. Januar, vor genau einer Woche, gab es eine dieser Demonstration gegen die Vernichtung der Lebensgrundlage hunderter Bauern und Flussfischer sowie gegen die anhaltende Repression. Nach einer Auftaktkundgebung führte die Route direkt zu Baustelle des Wasserkraftwerks wo mehrere Baufahrzeuge in Brand gesteckt wurden. Daraufhin wurde die Demo von mehreren Seiten durch Maskierte aus dem Hinterhalt scharf beschossen. Eine Kugel traf auch Sebastián Alonso Juan, so das dieser nicht wie die anderen Demonstrationsteilnehmer fliehen konnte. Verwundet am Boden liegend wurde der 72 Jährige anschließend von privaten Sicherheitskräften und Zivilpolizisten fixiert, mit einem Messer traktiert und ins Gesicht geschlagen. Erst stunden Später trauten sich Demoteilnehmer wieder zum Ort des Geschehens um den immer noch lebenden Aktivisten zu bergen. Er erlag eine Stunde später seinen Verletzungen im Krankenhaus.
Diese feige Aktion der Reaktion, die typisch für den guatemaltekischen Staat ist, ist auf das schärfstezu verurteilen!Und Sebastián Alonso Juan ist nicht der einzige, bisher in diesem Jahr ermordete Aktivist in Guatemala. Bereits zwei weitere Aktivisten von Bauernrechtsbewegungen und Umweltprotesten gegen Großprojekte sind dieses Jahr in Guatemala ermordet worden. Die Haltung der Demonstrationsteilnehmer nach der Ermordung zeigt jedoch auch, dass sich die Bauern nicht von der Reaktion durch solch feige Morde abschrecken lassen sondern den Kampf entschlossener weiterführen werden: "Jetzt, wo sie einen unserer Genossen ermordet haben, werden wir mit noch mehr Entschlossenheit handeln ..."