Der Korruptionssumpf der brasilianischen bürokratkapitalistischen Regierungen (der letzten Jahre bis heute) nimmt immer neuer Ausmaße an. Nun muss der Konzern Odebrecht rund 2,6 Milliarden US-Dollar Strafe Zahlen, in ganz verschiedene Länder. Allerdings hat der Konzern 30 Jahre Zeit die Strafe abzubezahlen. Der Grund für die Strafe ist die Bestätigung des Bauunternehmens, dass es etwa 800 Millionen US-Dollar Bestechungsgelder in zwölf Staaten gezahlt hat, um dort durch begünstigende Gesetze oder Aufträge Fuß zu fassen. Es sollen auch amtierende und ehemalige Präsidenten von Peru, Kolumbien und anderen Staaten Lateinamerikas verstrickt sein. Die Krise der bürokratkapitalistischen Regierungen in den lateinamerikanischen Ländern wird also wieder einmal ganz deutlich.
Brisant für diese in Brasilien ist der Fall vor allem, weil durch Aussagen inzwischen acht Minister und über 60 Senatoren belastet werden, gegen die nun Ermittlungen eingeleitet werden. Auch der jetzige Verwalter des alten brasilianischen Staates, Michel Temer, bleibt davon nicht verschont, er soll persönlich bei einem Treffen anwesend gewesen sein, bei dem eine Wahlkampfspende von Odebrecht an seine Partei PMDB von 40 Millionen US-Dollar ausgehandelt wurde. Dabei geht es in Brasilien vor allem, um Aufträge für Stadien für die Fußball WM von 2014, die durch verschiedene ranghohe Politiker zugänglich gemacht worden sind und jeweils mehrere hundert Millionen schwer waren.