Im Mai und Juni kam es in mehreren Regionen Chiles zu massiven Angriffen der Bullen auf Gemeinden der Mapuche. Schulen wurden mit Tränengas beschossen, Jugendliche gekidnappt. Am 10. Juni wurden zwei junge Mapuche von der Reaktion ermordet. Dennoch: In ihren Deklarationen und auf der Straße zeigt das Volk der Mapuche, dass es sich von der Reaktion nicht einschüchtern lässt. Ihr überleben hängt vom Kampf ab.
Über den Kampf der Mapuche schrieben die Genossen der Front der revolutionären Studenten und des Volkes in ihrer achten Ausgabe des Zeitschrift "Die Rebellion ist gerechtfertigt!":
Das Volk der Mapuche kämpft und wehrt sich seit über 500 Jahren gegen andauernde Angriffe und Attacken. Als erstes gegen die der spanischen Krone, und dann gegen die des chilenischen Staats, welcher seit 1861 mit der militärischen Besetzung Araucanías versucht das Volk der Mapuche zu vernichten.
Heute ist das Volk der Mapuche nach wir vor im Widerstand, führt den gerechtfertigten Kampf für die Rückeroberung des besetzten Landes. Dies ist ein Kampf ums Überleben, denn die Mapuche leben hauptsächlich auf Land, welches heute in wenigen Händen konzentriert ist.
Dabei gehört das Land auf dem sie leben und jenes, welches Teil ihres historischen Erbes ist (bevor es ihnen geraubt wurde) selbst nach internationalem bürgerlichen Recht den Mapuche. Die aktuelle Welle der Repression des alten chilenischen Staates zeigt daher seine vollkommene Verrottenheit sehr deutlich: Er kann dem Kampf der Mapuche, selbst nach demokratischen Rechten, nicht anders begegnen als mit brutalster Gewalt. Das Interesse der Mapuche befindet sich in einem solchen Widerspruch mit dem Großgrundbesitzertum, dass nur noch ein Mittel in der Lage ist, diesen Widerspruch zu lösen.
Seitens der Reaktion ist dies der Terror gegen das Volk, der auf die Vernichtung der Mapuche abzielt. Nichts anderes ist es, wenn die ärgsten faschistischen Militärs aus Pinochet-Zeiten in den Regionen der Mapuche stationiert werden und ihre Morde – wie zuletzt am 10. Juni als ein Kommandeur ein ganzes Magazin auf zwei Jugendliche entleerte – gedeckt werden. Oder wenn Sonderkommandos – wie am 14. Juni – mit Panzern und Sturmgewehren vor den Schulen der Mapuche Gemeinden auftauchen, diese mit Tränengas beschießen und Jugendliche entführen. Dieser Terror wird erst mit der Zerschlagung des Großgrundbesitzertums und des mit ihm auf das engste verwobenen Staates aufhören. Wir begrüßen in diesem Sinne die kämpferischen Aktivitäten, die Demos, Kundgebungen, brennenden Barrikaden und Deklarationen, die trotz anhaltender Repression nach den Morden stattgefunden haben.
"Für jeden der fällt, erheben sich zehn" - Mapuche Gemeinde Cacique José Guiñon