Die NGO „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) hat Brasilien in Fragen der Pressefreiheit auf Platz 103 von 180 gesetzt. Dabei macht die Organisation einige wichtige Beobachtungen und beschreibt die Zusammensetzung der Medienmonopole, die sich in den Händen einiger weniger Familien konzentrieren.
Zehn große Medienkonzerne, die den Markt dominieren gibt es in Brasilien und genauso viele Familien denen die einzelnen Unternehmen gehören. Der Bereich von Funk und Fernsehen wird dominiert durch die Globo-Gruppe, gefolgt von der „Sistema Brasileiro de Televisão“ (SBT), der „Rede Bandeirantes“ und „Record“. Auch im Bereich der Printmedien führt die Globo-Gruppe das Feld an. Diese Unternehmen gehören oftmals Familien oder Privatpersonen die Teil der großgrundbesitzenden Klasse sind oder mit dieser verflochten, in bürgerlichen Kreisen auch als „Colonels“ bezeichnet. Dazu schreibt ROG:
„So wie der Armeerang beschreibt der Begriff „Colonel“ in Brasilien vor allem den archetypischen Großgrundbesitzer, üblich im Nordosten, der direkte Kontrolle über politische Macht hat, selbst wenn er sie nicht selber ausübt. Er ist König in seinem eigenen Staat und sehr oft auch Medienbesitzer, ein lokaler oder bundesweiter Parlamentarier oder ein mächtiger Industrieller.“
Eine passende Beschreibung des halbfeudalen Systems in Brasilien, über dem sich ein bürokratischer Kapitalismus entfaltet. Einige wenige die direkt von der imperialistischen Unterdrückung ihres Landes profitieren beherrschen auch, natürlich als Lakaien ihrer imperialistischen Herren, das wirtschaftliche System Brasiliens und somit auch die Medienlandschaft. Welche laut ROG „ihre fast inzestartige Beziehung mit den politischen und ökonomischen Zentren widerspiegeln.“
Diese Verschmelzung wird noch weiter konkretisiert:
„Die meisten der Unternehmensgruppen, denen die führenden Medien Brasiliens gehören, sind zugleich in anderen Wirtschaftsbranchen aktiv. So betreiben Medienbesitzer zugleich Stiftungen oder Unternehmen im Bildungssektor, sind in der Finanz-, Agrar-, Immobilienwirtschaft, der Energie- und der Gesundheitsbranche tätig. Ein Beispiel ist die Firmengruppe SADA/Editora Sempre der Medioli-Familie. Diese hat auch Investitionen im Transport- und Logistikgeschäft, in der Stahl- und der Energieindustrie, in Sport- und Bildungsanbietern.“
Eine Besonderheit stellt die Verflechtung mit der evangelikalen „Universalkirche des Königreich Gottes“ dar. Eine große evangelikale Sekte mit weltweit etwa acht Millionen Mitgliedern. Ihr Gründer und selbsternannter Bischof Edir Macedo ist einer der reichsten Unternehmer Brasiliens und das nicht nur aufgrund des Geldes, das er den Mitgliedern seiner Sekte abknöpft. Ihm gehört auch das Medienunternehmen „Record“. Zusätzlich ist die Sekte auch Dominant in der „Republikanischen Partei Brasiliens“, die „die einen Minister der Bundesregierung, einen Senator und 24 Parlamentsabgeordnete in der Hauptstadt Brasília stellt, dazu 37 Abgeordnete auf Bundesstaatsebene, 106 Bürgermeister und 1619 Mitglieder von Stadt- und Gemeinderäten.“
Doch neben all dem verrottetem Dreck der herrschend Klassen Brasiliens gibt es zum Glück auch revolutionäre demokratische Zeitung A Nova Democracia, die eine wichtige Rolle bei der Politisierung der Massen spielt und die verschiedenen Kämpfe, sei es der landlosen Bauern auf dem Land oder der Arbeiter in den Städten unterstützt.