Papst Franziskus besuchte letzte Woche das südamerikanische Land Chile und wurde von Protesten der Bevölkerung empfangen. Gerade jener Papst, der selbst aus Lateinamerika stammt und sich gerne als der „Papst der Armen“ feiern lässt, bekommt nun den gerechtfertigten Zorn der Armen und Unterdrückten zu spüren!
Der katholische Glaube und die römische Kirche haben seit langer Zeit sehr großen Einfluss in den lateinamerikanischen Ländern. In der Geschichte hat sich die Kirche in Südamerika vor allem dadurch hervor getan, dass sie die faschistischen Militärdiktaturen unterstützt hat. Auch der von den Yankee-Imperialisten an die Macht geputschte Faschist Pinochet, unter dessen Herrschaft zigtausende fortschrittliche und revolutionäre Menschen vom faschistischen Staat ermordet wurden oder „verschwanden“, stützte sich stark auf die Mittel und die Priester der katholischen Kirche und ihres Oberhauptes, des Papstes.
Nicht nur die Kirche, auch die unterdrückte Bevölkerung Chiles hat ihre eigene, antifaschistische, antiimperialistische und revolutionäre Tradition. Deshalb und zusätzlich befeuert durch die Skandale rund um Korruption und sexuellen Missbrauch durch katholische Priester, rebellieren Tausende während des Besuchs, gegen die Macht der Kirche. Der chilenische Staat geht durch seine Polizei gewaltsam gegen die Proteste vor. Allein in der Hauptstadt Santiago wurden mindestens 50 DemonstrantInnen festgenommen. Sie verteidigen die treuen Diener der imperialistischen Unterdrückung, gegen die gerechtfertigte Rebellion der Bevölkerung.
Auch in Österreich steht die Kirche immer wieder an der Spitze von antidemokratischen Angriffen. Sie sind Teil der Herrschenden und nutzen ihren Einfluss und ihre Privilegien um Politik im Sinne der herrschenden Unterdrücker zu machen (Stichwort Flüchtlingsbewegung oder Frauenrechte.) Obwohl örtlich so weit von einander getrennt, sind die kämpfenden Massen in Chile und die Bevölkerung in Österreich in diesem Kampf vereint. Die fortschrittlichen Kräfte in Österreich können die Kämpfe am besten unterstützen indem sie auch hier gegen Kirchenprivilegien und den diese stützenden Imperialismus ankämpfen.