Am vergangen Sonntag wurde bei einer Stichwahl Jair Bolsonaro zum neuen Präsidenten Brasiliens gewählt. Der faschistische Präsident und Lakai des US-Imperialismus macht in der deutschen bürgerlichen Presse schon länger von sich reden. Er wird dort als „Trump der Tropen“ bezeichnet. Mit Äußerungen wie „Pinochet hätte mehr Leute umbringen sollen“ oder „Ein Polizist, der nicht tötet, ist kein Polizist" macht er sich hierzulande in der bürgerlichen Öffentlichkeit nicht sonderlich bliebt – mit einer Ausnahme: Deutsche Imperialisten.
So twittert die Deutsche Bank: „#Brasilien: Präsidentschaftswahlen gehen am Sonntag in die erste Runde – der neoliberale Jair Bolsonaro ist Wunschkandidat der Märkte. #dbPaM“
Der neue Lakai kommt bei den Finanzbonzen gut an. Nach dem Jair Bolsonaro die Wahl gewann legt der brasilianische Leitindex um mehr als fünf Prozent zu. Von diesem „Aufschwung“ wollen auch die deutschen Imperialisten profitieren. Das Handelsblatt veröffentliche in einem Artikel Stellungnahmen deutscher Imperialisten. Hier ein paar Highlights:
- „Die Demokratie muss einen Kandidaten wie Bolsonaro aushalten“, sagt Martin Duisberg, Vize-Präsident der Deutsch-Brasilianischen Handelskammer in São Paulo und Vertreter der DZ Bank. Man müsse ihm eine Chance geben.
- „Für die Wirtschaft ist entscheidend, dass Bolsonaro grundsätzlich Planungssicherheit schafft“, sagt Duisberg. Auch dass Bolsonaro sein künftiges Kabinett mit Militärs besetzen will, stört die deutschen Wirtschaftsvertreter nicht. Die Generäle seien bei Themen wie Sicherheit und Infrastruktur gut vorbereitet, heißt es. Auch Garman von Eurasia Group sieht die Militärs eher als einen moderierenden Akteur.
Für die Bourgeoisie ist der Faschismus eine mögliche Option, um die eigene Macht aufrecht zu erhalten. Ob das Volk unter ihnen noch mehr leidet ist ihnen schlicht egal – es zählt der Profit. Besonderes Deutsche Imperialisten wie Thyssen-Krupp, Mercedes, Kühne + Nagel, etc. haben schon in der Vergangenheit Erfahrung mit Faschisten gesammelt, als sie mit den Nazis Hand in Hand gearbeitet haben. Jetzt wollen sie in Brasilien diese deutsche Tradition fortsetzen.