Nachdem Anfang des Jahres mehr als 400 Hütten in einer Siedlung in der Nähe von Massaranduba in Salvador abgerissen wurden und die Bewohner vertrieben wurden leben immer noch mehr als 200 betroffene Familien auf der Straße. Am Mittwoch den 20. März kam es zu Protesten der Vertriebenen.
Ende Januar begann der alte brasilianische Staat die Barracken in einem Armenviertel in Massarnaduba in Salvador, der Hauptstadt des im Nordosten Brasiliens gelegenen Bundesstaates Bahia, abzureißen. Federführend war hier die Stadtentwicklungsgesellschaft des Staates Bahia (Conder). Unterstütz wurde dies durch ein großes Aufgebot der Militärpolizei, die bei der Niederschlagung des Widerstands der Bewohner mehrere Personen durch Tränengas und Gummigeschosse verletzte, darunter auch eine schwangere Frau.
Am 31. Januar dann breitete sich plötzlich ein Großfeuer im Notquartier der Vertriebenen aus, welche Conder der Brandstiftung bezichtigen. Das Feuer brach aus, kurz nachdem Mitarbeiter der Conder das Viertel mit Stacheldraht eingezäunt hatten. Schon im Vorjahr wurden Bewohner eines anderen Viertels von Conder eingeschüchtert das Land zu verlassen, einen Tag später brannten zwei Hütten. Bisher hat nur die Hälfte aller betroffenen eine neue Unterkunft gefunden.
Am Dienstag den 12. März wurden 60 weitere Barracken in Estrutural im Bundesstaat Brasília abgerissen. Als Antwort blockierten die ehemaligen Bewohner eine wichtige Hauptstraße und errichteten eine Barrikade.