In den letzten Tagen fanden mehrere wichtige Ereignisse in Peru statt, die fortwährende Zuspitzung der Widersprüche und des Klassenkampfes in diesem Land unterstreichen.
Am 3. August fand – wie schon angekündigt – in Lima die erste Ausserordentliche Versammlung der Regionalbasen der SUTEP statt. Wir teilen hier die Fotos von der Veranstaltung:
In Arequipa im Süden Perus finden seit längerer Zeit Proteste gegen das Bergbauprojekt Tía María statt, die sich wieder massiv verschärft haben, wie auch kürzlich berichtet, als vier Polizisten verletzt wurden. Schon 2015 berichteten wir über den damaligen Generalstreik:
"In der Region Arequipa gibt es seit 2009 Protest und Widerstand gegen das Projekt der Kupfermine Tía María, die sich aktuell heftig verschärfen. Seit dem 23. März wurde im Tambo-Tal ein unbefristeter Streik ausgerufen, der am 10. Mai schon 49 Tage andauerte und 3 Todesopfer sowie über 200 Verletzte zu beklagen hat. Am 11. Mai schloss sich die FDTA (Federación Departamental de Trabajadores) dem Streik an und rief einen Generalstreik für die Region Arequipa aus."
(Weitere Hintergründe finden sich in den verlinkten Artikeln).
Am 4. August wurde dann vom amtierenden Präsidenten des alten peruanischen Staates, Martín Vizcarra eine Militärintervention gegen die Proteste angeordnet, wodurch die bewaffneten Streitkräfte und die Nationalpolizei gegen die Proteste in der Provinz Islay vorgehen können.
Das hat die Proteste aber nicht verstummen lassen, diese gehen auch in den folgenden Tagen weiter. So berichtet die bürgerliche Zeitung La República am 6. August, dass der unbefristet ausgerufene Streik in Arequipa direkt am ersten Tag durch Angriffe auf Fahrzeuge und Konfiskationen geprägt waren. Auch Streikbrecher wurden dabei von den Arbeitern ermutigt, doch lieber nicht weiterzuarbeiten. Eine andere Zeitung berichtet, dass die Proteste täglich Verluste von 14 Millionen Dollar verursachen, was vor allem durch unterbrochenen Warentransport kommt. Genannt wird unter anderem Milchtransport, aber hauptsächlich sind wohl die unterbrochenen Zugverbindungen und der Hafen Matarani, welcher einer von drei wichtigen Häfen Perus ist, die die Transportverbindung nach Brasilien garantieren. Die Schlussfolgerung von mehreren bürgerlichen Quellen ist, dass der alte peruanische Staat die Kontrolle über das Gebiet verloren hat – und das, nachdem das Militär dazu beordert wurde, einzugreifen.
Auch am dritten Tag des Streiks sind die Massen standhaft und kämpferisch, so gibt es Videos von Kämpfen mit den Bullen, die der Staat im verzweifelten Versuch, die Kontrolle wieder zu erlangen, einsetzt. Der Streik ist erst am Anfang und wir werden weiterhin davon berichten, wie die Massen in der Region kämpfen und sich wehren.