Genossen des Vereins der Neue Demokratie haben eine Liste von Presseausschnitten über nach wie vor andauernden Proteste zusammengestellt, aus denen hervorgeht, wie sich die aktuelle Situation in Arequipa, im Süden Perus, entwickelt. Dort dauern die Proteste und Kämpfe gegen das riesen Bergbauprojekt Tía María fast 60 Tage an und, anstelle das die Kämpfe weniger werden, finden die Massen immer wieder neue Wege, um ihren Protest zu erheben.
Unterschiedlichen Berichten zufolge blockierten Demonstranten aus dem Tambo-Tal viele Straßen in der Provinz Islay in der Region Arequipa, setzten Reifen in Brand und stürzten Bäume auf Straßen, um diese so unpassierbar zu machen. Bilder einer solchen Blockade zeigen dicken schwarzen Rauch, für den eine großangelegte Straßensperre in dem Gebiet verantwortlich ist. Verkehr und Transport in dieser Region sind immer noch stark betroffen und keinesfalls in einem Zustand von Ruhe und Ordnung. Weitere Berichte deuten auf einen Angriff von mindestens 30 Personen in El Arenal im Distrikt Deán Valdivia hin.
Die peruanische Reaktion ist mit einer komplexen Situation konfrontiert, in der sich der Kampf, der aus dem Widerstand gegen Tia Maria hervorgegangen ist, ausgebreitet hat und immer mehr Menschen im Süden Perus zusammenbringt und dass die Massen, trotz aller vorgeschlagenen Deals, nicht befriedet werden. Daher ist die aktuelle Situation auch von einem Aufschwung reaktionärer Gewalt geprägt. Letzte Woche wurde berichtet, dass die Polizei im Tambo-Tal zwei Bauern angeschossen hat, die im Bein und im Bauch getroffen wurden.
Die Ausbreitung der Kämpfe und die Zunahme der Gewalt ist auch im gestrigen Bericht über die Auseinandersetzung im Bezirk Mara in der Provinz Cotabambas (in Apurimac, der nördlich an Arequipa angrenzenden Region) deutlich zu sehen: Hier waren 200 Polizisten Einsatz bei dem Versuch, mit schweren Maschinen Barrikaden von Dorfbewohnern zu beseitigen, die von ihnen nach Ablehnung eines Vorschlags des Bergbauunternehmens MMG Las Bambas und des peruanischen Ministeriums für Verkehr und Kommunikation errichtet wurden. Als sich die Dorfbewohner der Zerstörung ihrer Blockade widersetzten, zettelte die Polizei eine Konfrontation an, bei der zwei Demonstranten verwundet wurden.