Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag sollte der ecuadorianische Präsident Moreno die BRD besuchen und mit Bundeskanzlerin Merkel zusammentreffen. Kurzfristig musste der Besuch allerdings abgesagt werden, nachdem letzte Woche in kürzester Zeit eine Protestwelle das ganze Land erfasst, nach dem IWF Maßnahmen in Kraft traten, welche einen großen Einfluss auf das Leben der meisten Ecuadorianer haben. Seitdem sind Hunderte von Demonstranten und Polizisten bei anhaltenden Zusammenstößen zwischen der Polizei und Armee auf der einen Seite und der armen Bauernschaft und den tiefsten und breitesten Massen aus den Städten auf der anderen Seite verletzt worden. Ecuador befindet sich derzeit im Ausnahmezustand, für den kommenden Mittwoch ist ein landesweiter Generalstreik ausgerufen.
Im Februar einigte sich die Regierung von Moreno auf ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), durch das das Land um weitere 4,2 Milliarden US-Dollar verschuldet wurde. Im Gegenzug forderte der IWF die Umsetzung einer Vielzahl von Maßnahmen, die sich unmittelbar auf die Massen in Ecuador, insbesondere auf die tiefsten und breitesten, auswirkten, als sie letzte Woche in Kraft traten. Nach der vollständigen Kürzung der Subventionierung von Treibstoffen hat sich der Preis für eine Gallone Diesel über Nacht mehr als verdoppelt und ist von 1 USD auf 2,3 USD gestiegen (nach Angaben der deutschen Presse). Der Benzinpreis stieg um 0,6 USD. Als ob dies nicht ausreichen würde, um die Situation der Massen durch eine Erhöhung der Transportkosten, und folglich auch aller Waren – was eine Erhöhung der Preise nahezu aller Waren des täglichen Bedarfs nach sich zieht - ernsthaft zu verschlechtern, beinhalten weitere inkraftgetretene Maßnahmen die Deregulierung von Arbeitsschutzrechten und Streichung von Urlaubstagen für Staatsangestellte.
Mit dem Inkrafttreten dieser Maßnahmen sind u.a. die Gewerkschaften für den Transport, die Studenten, aber auch große Teile der indigenen Bevölkerung in Aktion getreten und haben sich dem reaktionären alten bürokratisch-Großgrundbesitzer Staat entgegengestellt, welcher die imperialistischen Interessen umsetzt, und zu Streiks aufgerufen. Seit dem entfalten und entwickeln sich die Proteste in Ecuador rasant. In der Hauptstand Quito wurde der Regierungssitz mit Molotows von Demonstranten angegriffen, die auch Barrikaden errichteten, Reifen verbrannten und die Polizei und das Militär in Auseinandersetzungen verwickelten. Um den Kampf des ecuadorianischen Volkes gegen die Auferlegung von Diktaten des IWF im Dienste der Imperialisten zurückzuhalten, ebnete Präsident Moreno am Donnerstag den Weg für den Einsatz der Armee und erklärte den Ausnahmezustand für 60 Tage. Seitdem verstärken mehr als 24.000 Soldaten die Reihen der Polizei bei ihrem Kampf gegen die rebellierenden Massen. Hunderte Demonstranten wurden festgenommen oder schwer verletzt.
Ein Video des Genossen der Front für die Verteidigung der Kämpfe des Volkes zeigt, wie innerhalb der Kundgebungen, Demonstrationen und Konfrontationen maoistische Militante in den ersten Reihen der Kämpfe stehen, und es zeigt Szenen des heldenhaften Kampfes der ecuadorianischen Bevölkerung, z.B. wie die arme Bauernschaft Soldaten entwaffnet und die Massen, in mitten der Kämpfe gegen die Polizei und Armee, nach der Vorbereitung des Volkskrieg verlangen.