Die Liga der armen Bauern (LCP) hat aus Anlass des Tages der Helden des brasilianischen Volkes in der Stadt Jaru einen wichtigen Transportweg blockiert. Etwa 120 Bauern aus verschiedenen Regionen des Bundesstaates Rondônia blockierten für etwa neun Stunden lang die Straße BR 364. Unterstützt wurden sie bei der Aktion von hunderten Arbeitern, Anwohnern und Unterstützern. Der Tag der Helden des brasilianischen Volkes wurde zu Ehren des am 9. April 2012 ermordeten Bauernführers der LCP Genosse Renato ausgerufen. Die Bauern protestierten mit der Aktion auch gegen die volksfeindlichen Maßnahmen von Dilma Rousseff und ihrer Partei PT und forderten beispielsweise die Regulierung der Stromversorgung. Zur Freigabe der Straße forderte die LCP die Erfüllung ihrer Forderungen von Vertretern der entsprechenden Die Polizei zog mit Unterstützung der Militärpolizei starke Kräfte aus umliegenden Städten zusammen. In der Zeit hatte sich inzwischen ein Stau von 60 km in beide Richtungen angesammelt. Im Zuge der gespannten Situation stimmten die Bauern zu die Straße für 15 Minuten freizugeben, um den Repräsentanten der Unternehmen eine Anreise zu ermöglichen. Es wurden Verhandlungen begonnen, doch LCP wies ausdrücklich darauf hin, dass weitere Aktionen folgen werden, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Nachdem die Bauern sich zurückgezogen hatten begannen Taxifahrer an der gleichen Stelle einen Protest, motiviert von der Aktion der LCP.

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Auch in den Favelas von Rio de Janeiro verschärft sich die Situation weiterhin. In den vergangenen Tagen wurden viele Menschen von der sogenannten Befriedungspolizei (UPP) in Complexo do Alemão ermordet. Am 1. April wurden in einem Zeitraum von drei Stunden vier Menschen getötet, zwei davon mit Kopfschüssen, davon einer von hinten aus direkter Nähe. Stunden später wurden zwei weitere Jugendliche von der Militärpolizei im Zentrum von Complexo do Alemão hingerichtet. Daraufhin verließen über Nacht viele Anwohner die Favela mit ihren Sachen, mit der Begründung, dass sie genug von der Gewalt haben. Am 2. April richtete die Militärpolizei ein weiteres Blutbad an, als sie einen zehnjährigen Jungen erschoss und einen Studenten mit einem Kopfschuss ermordete. Am 3. April demonstrierten die Anwohner der Favela gegen den Terror der UPP. Auch hier kannte die Mörderbande des reaktionären brasilianischen Staates keine Zurückhaltung. Mit Tränengas und Gummigeschossen ging sie gegen die Demonstranten vor und es gab meherere Verletzte. Am 4. April gab es weitere Proteste mit einer starken Mobilisierung von Basisorganisationen. Sogar die bürgerliche brasilianische Presse, die sonst ein Meister der Vertuschung der Bluttaten der Polizei in den Favelas ist, konnte dieses Mal die Opfer nicht kriminalisieren.

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