Peru: Ein Generalstreik in Peru legt das ganze Land lahm
Arbeiter, Bauern, Selbstständige, LKW-Fahrer, Lehrer und verschiedene andere Teile des peruanischen Volks erschüttern Peru seit dem 28. März 2022 mit einem Generalsteik. Der Volksaufstand wirft der reaktionären Regierung vor, nichts gegen die schwere Krise zu unternehmen, die das Land verwüstet, indem sie eine allgemeine Erhöhung der Preise für Kraftstoff, Düngemittel und Grundnahrungsmittel durchsetzen. Seit Beginn der Aktion wurden mehr als 70 Straßenblockaden in acht verschiedenen Departements registriert. Am Montag ist es in unterschiedlichen Städten zu Ladenplünderungen gekommen. Die Stadtverwaltung in Lima rief dazu auf, das Haus nicht zu verlassen. Banken, Schulen und Geschäfte blieben die folgenden Tage geschlossen. In Lima und Callao wurde von der landesverräterischen und mörderischen Regierung unter Führung des Rondero Pedro Castillo der Ausnahmezustand ausgerufen. So sind Grundrechte ausgehebelt, die nationale Polizei wird ab sofort vom Militär unterstützt und der alte Staat schafft sich die Grundlage den Volksaufstand blutig niederschlagen zu können.

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Auslöser für den großartigen Volksaufstand war ein Streik der Lkw-Fahrer wegen des absurd hohen Anstiegs der Kraftstoffpreise, wobei sich bestimmte Kraftstoffsorten für Lkw und Maschinen zwischen dem 9. und 10. März um bis zu 13 % verteuert haben. Infolge der Benzin- und Düngemittelpreise, die sich verdreifacht haben, wird der Preisanstieg bei Produkten wie Reis, Kartoffeln, Mais, Baumwolle, Hülsenfrüchten und Gemüse nach Angaben der peruanischen Agrarkonvention voraussichtlich über 35 % betragen. So richtet sich der Kampf der Volksmassen direkt gegen ihre zunehmende Verelendung und die opportunistische Regierung, die für diesen Zustand sorgt.


Argentinien: Massenproteste gegen IWF-Kredite
In Argentinien kämpft das Volk seit Anfang März gegen einen schmutzigen Deal der reaktionären Regierung mit dem internationalen Währungsfonds (IWF). Dieser Deal verkauft das Land weiter und weiter an die Yankees, verschärft die Abhängigkeit des Landes und ist nichts anderes als ein Raub am argentinischen Volk. Das wissen auch die Volksmassen, die dagegen massenhaft auf die Straße gingen. Besonders die Hauptstadt Buenos Aires wurde von den Protesten erschüttert. Regierungsgebäude wurden attackier, die Polizei des alten Staates wurde bekämpft und immer wieder wurde die Flagge der Yankee-Imperialisten verbrannt.

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Mexiko: Die Karawane für Wasser und Leben setzte ihre Reise fort

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Die Karawane für Wasser und Leben „Pueblos Unidos contra el despojo capitalista" (Vereinigte Völker gegen die kapitalistische Enteignung) hat ihre Reise in der vergangenen Woche fortgesetzt. Sie ist in Veracruz angekommen, wobei sie durch die Gemeinde Actopan in der Gemeinde Amamaloya fuhr. In der Gemeinde Actopan leiden mehrere Dörfer unter dem Ansturm der Bergbauunternehmen, insbesondere wegen des Bergbauprojekts „Caballo Blanco", eines kanadischen imperialistischen Unternehmens names Goldgroup und seiner Tochtergesellschaften in Mexiko. Die Interessen der Kapitalisten sind groß, aber der Widerstand des Volkes ist größer.

In der Hafenstadt Veracruz kämpft die Bevölkerung gegen Hotelgesellschaften, die ständig ihre Abwässer ins Meer leiten und die Menschen zuvor ihres Landes und ihrer Strände beraubt haben. Diese Praxis ist eigentlich verboten, wird aber von den großen Hotelgesellschaften mit Duldung der Regierung weiterhin praktiziert. Die große Ausrede, es handele sich um „Regenwasserkanäle“, ist eine große Lüge, denn die Abwasserkanäle sind permanent vorhanden, selbst in Zeiten der Dürre, wie sie das Land derzeit erlebt.


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Am Samstag, den 2. April, traf die Karawane in der Gemeinde Tlalpan in der Sierra Baja von Guerrero ein, um die im Indigenen- und Volksrat von Guerrero-Emiliano Zapata (CIPOG-EZ) organisierten Völker in ihrem hartnäckigen Widerstandskampf für die Selbstbestimmung der Völker auf der Grundlage der Selbstverwaltung und der bewaffneten Selbstverteidigung demokratischer Natur zu begleiten. Später wurde die Anwesenheit von mehr als 50 Lastwagen und mehreren Motorrädern der Narco-Paramilitärs, die mit der kriminellen Gruppe „Los Ardillos" identifiziert wurden, gemeldet. CIPOG-EZ bezeichnet diese Militärparade der Warlords als einen Akt der Schikane gegen die organisierten Völker und gegen die Karawane. Die Gemeindeorganisation, die Karawane selbst sowie nationale und internationale Organisationen schlossen sich jedoch zusammen, prangerten die Situation an.
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Am 3. April konnte die Karawane früh und ohne Zwischenfälle aufbrechen und kam gegen 17 Uhr in der Gemeinde Milpa Alta in Mexiko-Stadt an, wo wir neben den Begrüßungsworten auch mit Musik und einem Ritual empfangen wurden.

Paraguay: Bauern und Lastwagenfahrer kämpfen gegen den alten Staat und die Krise
Mehr als 5.000 arme und landlose Bauern zogen am 24. März nach Asunción, die Hauptstadt Paraguays, um sich die Straße zu nehmen und angesichts der Krise Land und Hilfen zu fordern. Sie erhielten große Solidarität von Lkw-Fahrern, die seit über zwei Wochen gegen die erhöhten Kraftstoffreise protestieren. Die Fahrer brachten Tausende von Bauern auf ihren Lastwagen in die Hauptstadt, und beteiligten sich an den Aktionen und Blockaden die von den Bauern durchgeführt wurden.

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Die Proteste fanden im Rahmen des 28. Bauernmarsches statt. Die Bauern forderten die Förderung von kleinen Bauern und die Legalisierung der von armen Bauern besetzten Ländereien und die Abschaffung des Zavala-Riera-Gesetzes, das zur Kriminalisierung des Kampfes der Bauern und Indigenen eingesetzt wird. Allein im letzten Jahr wurden mehr als 5.000 Bauern von ihrem Land vertrieben.


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Tausende von Bauern kampierten auf dem O'Leary-Platz und demonstrierten in mehreren Gebäuden des alten Staates. Auch Studenten, Lehrer und Arbeiter und viele andere Massen schlossen sich den Aktionen der Bauern an und solidarisierten sich.

Auch am 24. März wurden an rund 70 Stellen in ganz Paraguay Blockaden von Bauern mit Unterstützung der LKW-Fahrer durchgeführt. Allein auf der Route V, die zwischen der paraguayischen Hauptstadt und der Stadt Pedro Juan Caballero in Mato Grosso do Sul verläuft, wurden 11 Stellen gesperrt.

Kolumbien: Armee erschießt Zivilisten in Putumayo
Die kolumbianische Armee hat im Departamento de Putumayo mehrere Zivilisten erschossen. Am frühen Morgen stürmten vermummte Soldaten ein Grundstück, wo am Vorabend eine öffentliche Feier stattgefunden hat. Augenzeugenberichten zufolge gaben sich die Einsatzkräfte zunächst als Mitglieder der FARC und begannen dann auf die Leute zu schießen.

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Der erzreaktionäre kolumbianische Präsident Iván Duque und der Verteidigungsminister Diego Molano sprechen aber verlogener weise von einem Schlag und einer Aktion gegen die FARC und die Drogenkriminalität. Lokale Menschenrechtsorganisationen und Organisationen indigener Völker des kolumbianischen Amazonas bestreiten diese Lügengeschichte der Regierung. Sie sprechen von einer gezielten Tötung von zivilen Personen durch das Militär. Solche Aktionen sind in Kolumbien auch unter dem Ausdruck „falsos positivos" bekannt, was übersetzt soviel wie „Falschmeldung“ bedeutet.

Von 2002 bis 2008 tötete die kolumbianische Armee über 6400 Zivilisten, die sie als im Kampf gefallene Guerillakämpfer verkauften. Auf diese Weise sollten vermeintliche Erfolge durch den alten Staat und sein Militär verbucht werden, die in Wahrheit gar nicht existierten. Außerdem kassierten Soldaten in dieser Zeit Prämien für ermordete Guerilleros, was ihre Mordlust enorm anregte.