In Paraguay demonstrierten Bauern am 29. Juni vor dem Innenministerium in der Hauptstadt Asunción, um gegen die jüngste gewaltsame Vertreibung von Bauern in Zavala Cué zu protestieren. Die Demonstranten forderten die Freilassung politischer Gefangener und die Aufhebung des Riera-Zavala-Gesetzes, das die Strafen für „Eindringen in Privateigentum" erhöht.
Die Bauern forderten Land für diejenigen, die darauf leben und arbeiten, blockierten eine große Straße, worauf hin sie von der paraguayischen Nationalpolizei bekämpft wurden. Die Polizei war nicht in der Lage, die Blockade der Straße zu verhindern und die protestierenden Bauern zurückzuschlagen.
Gewaltsame Räumung in Zavala Cué
Am 28. Juni leisteten Bauern tapferen Widerstand gegen die Räumung einer Gemeinde durch 400 bis 500 schwer bewaffnete Polizisten und Spezialeinheiten. Für die Operation wurden mehrere Panzerfahrzeuge, sowie ein Hubschrauber aufgefahren. Die Polizei ging nicht nur brutal gegen die Bauern vor, die sich auf diesem Land befanden, sondern gegen Bauern aus der gesamten Region des Bezirks Tembiaporã in Caaguazú.
Infolge des Einsatzes wurden mehrere Bauern verletzt, einige auch durch Gummigeschosse. Die Polizisten verprügelten, schlugen und folterten die Bauern. Zehn Bauern wurden von der Polizei festgenommen, neun davon waren Frauen. Zusätzlich zu den Folterungen und Schlägen wurden die wenigen Habseligkeiten der Bauern von der Polizei gestohlen. Häuser und Produktionsanlagen wurden dem Erdboden gleich gemacht.
Zwangsräumungen gegen arme Bauern und die indigene Bevölkerung sind ein ständiges Merkmal der reaktionären Regierung Paraguays unter Führung von Mario Abdo Benítez. Immer und immer wieder sind die armen Bauern in Paraguay massivem Staatsterror ausgesetzt, was sie aber nicht davon abhält weiter zu kämpfen.