43 Studenten verschwanden am 27. September 2014 Stadt Iguala im Bundesstaat Guerrero in Mexiko im Zuge von Studentenprotesten. Seit dem fehlte von ihnen jede Spur. Doch nun tat sich etwas in dem Fall rund um das Verschwindenlassen der 43. Der frühere Generalstaatsanwalt Mexikos, Jesús Murillo Karam, ist am 20. August festgenommen worden, da er in den Fall verstrickt sei. Karam trug den höchsten Posten, derjenigen, die wegen des Falls der 43 Studenten jetzt festgenommen wurden, er war aber längst nicht der einige. Es wurden Haftbefehle gegen 20 Offiziere der Armee, fünf lokale Amtsträger, 33 lokale Polizisten, elf Polizisten des Bundesstaats Guerrero sowie 14 Mitglieder der Drogenbande Guerreros Unidos ausgestellt. Alle sollen ihre Finger beim Verschwinden der 43 Studenten im Spiel gehabt haben.
In Lateinamerika und gerade in Mexiko ist das Verwinden lassen von fortschrittlichen Menschen eine gängige Methode. Hunderttausende sind es allein in Mexiko, die im Rahmen der Aufstandsbekämpfung verschwunden gelassen wurden. Von den allermeisten fehlt jede Spur. Auch wenn bei den meisten Verschwundenen davon auszugehen ist, dass sie Tod sind, ist gerade die Ungewissheit darüber, was passiert ist, das, was ihre Angehörigen am meisten belastet.
Der aktuelle Fall zeigt die tiefen Verstrickungen des alten mexikanischen Staates mit den Mörderbanden der Kartelle und die tiefe Korruption, die sich bis in die höchsten Etagen von Regierung und Justiz zieht. Dass der Fall von 2014 nun aufgeklärt wird, liegt vor allem am Regierungswechsel, der seit dem vollzogen wurde. Die Partei PRI, der auch Jesús Murillo Karam angehört, ist mittlerweile nicht mehr an der Macht und wurde durch die Opportunisten der MORENA ersetzt. Dass die aktuelle Regierung die Aufklärung des Falls jetzt vorantreibt und Karam einsperrt, passiert vor allem aus Eigennutzen und zeigt die Widersprüche zwischen den unterschiedlichen reaktionären Parteien Mexikos.
An dieser Stelle möchten wir auch an die Kundgebung erinnern, die am morgigen 30. August in Hamburg stattfindet. Im Zuge des internationalen Tages der Inhaftierten–verschwunden gelassenen ruft das Bündnis gegen imperialistische Aggression um 17:30 vor dem mexikanischen Konsulat (Parkstraße 69, 22605 Hamburg) zu einer Kundgebung für den Verschwunden gelassenen mexikanischen Revolutionär Ernesto Sernas García auf.