Wir veröffentlichen eine inoffizielle Übersetzung des wöchentlichen Editorials der Zeitung ANOVADEMOCRACIA die uns zugesandt wurde:
Foto: Nelson Almeida / AFP
Trotz der Diskreditierung, die sie hervorrufen, bringen die Umfragen eine Tatsache ans Licht, die eine der wichtigsten ist, um den Grad der Zersetzung der alten Demokratie zu messen: die Ablehnung beider Kandidaten. Die letzte Datafolha-Umfrage (14.10) berechnet eine Ablehnung beider: Bolsonaro hat 51% und Lula 46%. Von den 49% die vermeintlich für die PT gestimmt haben, 20% - fast eine Hälfte – taten das mit der Priorität der „Niederlage Bolsonaros“. Für seinen Teil, 63% der Wähler von Bolsonaro schreiben „Große Notwendigkeit“ der Religion in der Stunde der Abstimmung zu, von welchen, ein enormer Teil für ihn stimmt aufgrund der Vorstellung das Luiz Inácio ein Hetzer gegen die Religion ist. Die Kampagnen beider Seiten gelangen zu dem Punkt an dem sie nur über das Verdorbene vom Konkurrenten sprechen können, darauf abzielend die Ablehnung zu vergrößern, wie es in der letzten Debatte zu sehen war.
Es sind klare Signale der Verderbnis an dem das politische System diesen alten Staats der Großen Bourgeois und Besitzer des Latifundiums ,die dem Imperialismus, hauptsächlich dem Nordamerikanischen, Yankee, dienen, angekommen ist. Diese korrupten Wahlen sind nur für die Herrschenden Klassen wichtig, denn nur sie brauchen diese um zu entscheiden welche ihrer Fraktionen die Führung übernimmt, und welches Regime herrschen soll um ihre kolossale Krise zu handhaben und die alte Ordnung der Ausbeutung und Unterdrückung vor der Bedrohung des Einsturzes zu retten. Der nächste gewählte, wer es schon sein wird, wird ein legitimer Vertreter von nichts anderem sein als von sich selbst, und das Gleiche gilt für das politische Regime, das folgen wird.
Er wird zwangsläufig von Minderheit gewählt werdeb– etwa 50 Millionen, fast einem Drittel aller Wahlberechtigten – und, in dieser Minderheit, unterstützt fast die Hälfte den Gewählten nicht, und ja, lehnt den „Opponenten“ ab. Dies zeigt dass diejenigen die wählen werden um tatsächlich die Gewählte Person zu unterstützen, nur etwa 17% aller Wahlberechtigten sind. Und was es zu konstatieren gibt, ist das dieser besonders kleine Teil der Bevölkerung, dass ohne auch nur etwas an Enthusiasmus macht, währen die gewaltige Mehrheit ihre nutzlose Stimme einfach verzweifelt abgibt.
Diese Realität ist kein Zufall, und sie ist auch nicht gleichgültig gegenüber der alten Ordnung. Es ist kein Zufall, aber auch gegenüber dem geschichtlichem,und politischen Bankrott der alten Demokratie nicht. Der derzeitige von den herrschenden Klassen auferlegte Pakt - die Verfassung von 1988 -, die „Staatsbürgerschaft“ und grundlegende Rechte „ zu jedem Preis“ dem Volk verspricht, war nicht in der Lage seine Versprechen zu erfüllen, genauso wenig konnte er den Zerfalls des Ausbeutungs-, und Unterdrückungssystems, welches er deckt und legitimiert, und der (Zerfall – Anmerkung des Ü.) von den herrschenden Klassen in Frage gestellt wird. Ein System das um zu überleben, die wenigen Rechte die sich der Kampf des Volkes an sich gerissen hat zerstören muss, und deren alte Demokratie keine andere Sache sein konnte als eine vollständige Farce die jedes mal offensichtlicher wird. Man denke nur an die "Sozialversicherungsreform", die den nächsten Generationen praktisch das Recht auf Rente genommen hat; die "Arbeitsreform", die die Gewerkschaften und die historischen Rechte der Arbeiter und der Arbeiter im öffentlichen Dienst zerstörte. Um nur bei den jüngsten Angriffen zu bleiben, die Teil eines langen Prozesses waren der während aufeinander folgenden Regierungsperioden stattfand.
Der Mangel an Legitimität der Wahlfarce ist auch keine gleichgültige Tatsache. Die Reaktionäre fürchten in ihrem Herzen die Wiederholung eines Volksaufstands wie in 2013-2014, allerdings bewusster, energischer und viel tiefgreifender, durch die proletarischsten und ärmsten Genossen unseres Landes, die es zur entschlossensten und am heftigsten ausgeprägten revolutionären Gewalt wandeln könnten. Ein solcher Aufstand ist unvermeidlich, denn die Reaktion kann der alten Ordnung nur das überleben geben, indem sie die historisch erkämpften Rechte noch stärker angreift und die Massen, die für ihre Verteidigung kämpfen, noch brutaler und feiger unterdrückt. Die alte Demokratie kann nur den Kampf der Massen gegen solche Angriffe mit einigem Erfolg verhindern, wenn sie mit einer gewissen Volksglaubwürdigkeit ausgestattet ist. Und welche Glaubwürdigkeit hat, um die zunehmend rebellische Stimmung der Massen zu "befrieden", eine Regierung - welche auch immer es sein wird - , die von einer Minderheit gewählt wird, und in deren Minderheit nur ein kleiner Teil tatsächlich aus Zustimmung zu ihren Vorschlägen wählt, und selbst dieser dies ohne jede Hoffnung und aus Ablehnung des Kandidaten tut? Ganz zu schweigen von der Abscheu, die die Massen gegenüber den anderen Institutionen des alten völkermörderischen und korrupten Staates empfinden. Die Desilusionierung ist garantiert, und der Groll kommt in Form von großen Mobilisierungen, sei es früh oder nach einiger Zeit.
Es zeigt sich ein Bild der fortgeschrittenen Zersetzung des alten Staates, in dessen allgemeine Krise die Militärs mitten hineingezogen wurden, wodurch das Oberkommando der Streitkräfte, nicht nur zu Hütern der alten Ordnung der Ausbeutung und Unterdrückung wurden, sondern auch zu Hütern und sogar verdeckten Vermittlern in den Institutionen und in den schwachen Regierungen, die während der Wahlfarce gewählt wurden.
Daher ist es ein unschuldiger Traum der einen und ein bösartiger Diskurs der anderen, die "nützliche Stimme" vorzuschlagen, um die Wiederwahl Bolsonaros zu verhindern, während in Wirklichkeit alle Stimmen für das Volk in dieser Wahlfarce nutzlos sind. Die extreme Rechte, an deren Spitze er steht, wird nicht verschwinden, denn sie sind aus dem historischen und politischen Bankrott der alten Demokratie hervorgegangen; ein Bankrott, der nicht umgangen werden kann. Diese extremistische Kraft wird weiter bestehen und mit noch stärkerer reaktionärer Gewalt agieren, wenn sie bei den Wahlen besiegt wird. Auch die Putschansprüche der Generäle, ob aktiv oder im Ruhestand, werden nicht verschwinden, sondern in direktem Verhältnis zur Explosion der Volksaufstände ausprägend wachsen. Dieser ebenfalls unausweichliche Marsch in Richtung Faschismus kann nicht durch die Wahlfarce der alten Demokratie ausgelöscht werden, da er durch das Scheitern der alten Demokratie und ihres quälenden politischen Systems hervorgerufen wurde. Heute erleben wir in Brasilien und in der Welt diese historischen Momente, in denen die alten Regime zu fallen beginnen, weil das neue Regime - in unserem Land das der demokratischen Revolution, Agrarrevolution und Antiimperialistisch - voranschreiten wird, um es Stück für Stück im Lande zu ersetzen, bis es im ganzen triumphiert. Die neue revolutionäre Ordnung muss aufgebaut werden, und je länger diese anstehende Aufgabe verzögert und aufgeschoben wird, indem man sich an Illusionen klammert, desto mehr werden der Golpismus (so was wie „Staatsstreich-ismus“ - Anmerkung des Übersetzers) und der Marsch zum Faschismus voranschreiten. Nur die demokratische Revolution wird sie besiegen.