Ab dem 26. Oktober 2022 tritten rund 6500 Arbeiter in 23 Häfen Chiles in einen 48 Stunden andauernden Streik. So forderten die Hafenarbeiter vor allem höhere Löhne, eine ausreichende Rente für den Ruhestand, neue Arbeitsgesetze speziell für die Hafenarbeit und bessere Sicherheitsbedingungen in den Häfen. Schon im Wahlkampf hatte die Regierung des Opportunisten Boric bessere Bedingungen in den Häfen versprochen. Von diesen Versprechen wurde keines eingehalten. In den Häfen von San Antonio, Iquique, San Vicente und Antofagasta gab es die größten Mobilisierungen.
Am 26. Oktober begann der Streik um 8 Uhr morgens mit einem Streikposten am Hafen von San Antonio, dem wichtigsten Hafen Chiles. Neben dem Streikposten errichteten die Hafenarbeiter Blockaden auf wichtigen Zufahrtsstraßen mit brennenden Reifen. Die opportunistischen Gewerkschaften, unter dessen Führung der Streik lief, versprachen zunächst einen unbefristeten Streik, der bis zur Erfüllung der Forderungen durchgeführt werden sollte. Nach 48 Stunden verriet die Gewerkschaft Unión Portuaria (Hafen Union) aber die Interessen der Arbeiter, beendete den Streik und zeigte damit klar und deutlich ihren reaktionären Charakter. Die Arbeiter ließen sich mit dieser kapitulationistischen Haltung der Gewerkschaft aber nicht abspeisen und setzten dem alten chilenischen Staat eine Frist für die Erfüllung ihrer Forderungen bis zum 2. November. Sollte der Staat untätig bleiben, fangen die Arbeiter einen erneuten Streik an.
Der Streik der Hafenarbeiter trifft die chilenische Wirtschaft mitten ins Herz. Ganze 94 Prozent des Imports und Exports des Landes laufen auf dem Seeweg. Die Arbeiter gehen mit ihrem Streik also genau den richtigen Weg um den Druck auf die opportunistische Regierung, die all ihre Versprechen wieder über Bord geworfen hat, zu erhöhen und ihre Rechte einzufordern.