Mehrere bürgerliche Medien berichteten über einen angeblichen neuen Angriff, der angeblich von der Liga der armen Bauern (LCP) in Rondônia verübt worden sein soll. Ein in den sozialen Medien kursierendes Video zeigt Luftaufnahmen, auf denen Menschen flüchten und Schüsse zu hören sind. Laut dem Polizeinachrichtenportal „Alô Thanos“ handelt es sich dabei um den jüngsten Angriff der LCP auf den Großgrundbesitzer „NorBrasil“.

Laut diesem Medium eröffneten die „Kriminellen“ – gemeint sind die Bauern – das Feuer auf einen Schuppen. Daraufhin suchten die Mitglieder der Schlägerbande, die im Text als „Arbeiter“ bezeichnet werden, Deckung. Anschließend wurden das Grenzbataillon und die Militärpolizei von Rondônia in der Region eingesetzt, um weitere Angriffe zu verhindern. Die Lage sei weiterhin angespannt und die Region befindet sich in höchster Alarmbereitschaft. Die mutmaßlichen Angriffe der LCP seien häufiger und brutaler geworden.

Expressão Rondônia meint die LCP halte sich weiterhin in dem Gebiet auf und verhindere den Zugang der Beamten und der ländlichen Eigentümer zum Hauptsitz. Wege und Brücken würden mit Hilfe vo erbeuteten Traktoren gebaut und das Gelände für die Erweiterung des Lagers geräumt, was auf eine langfristig geplante Besetzung hindeute.

Zeitungen wie Tudo Rondônia, Notícias Tudo Aqui und Folha de Vilhena verbreiten Behauptungen, die LCP habe durch die Zerstörung von 15.000 Hektar Wald eine „biblische Katastrophe“ verursacht. Diese Darstellung folgt einem Muster, in dem Bauern beschuldigt werden, während offizielle Daten diesen Behauptungen widersprechen. Sie zeigen, dass über 70 % der Entwaldung im Amazonasgebiet auf die Ausweitung des Großgrundbesitzes zurückzuführen sind.

Sensationslüsterne Artikel, die Bauern als „Banditen“ und ihre Aktionen als „bewaffnete Angriffe“ bezeichnen, verstärken die Kriegsrhetorik und rechtfertigen die gewaltsame Unterdrückung der Kämpfe armer und landloser Bauern. Die von der LCP angeführten Bauern werden beschuldigt, an „Schießereien“ und „Hinterhalten“ usw. beteiligt zu sein.

Allein im Jahr 2024 wurden in Rondônia 48 Agrarkonflikte registriert, von denen 20 zu Verletzungen oder Todesfällen führten. Dies belegt eindeutig, dass die staatliche und Großgrundbesitzer-Gewalt gegen die Bauern gerichtet ist. Die Täter sind insbesondere die Militärpolizei und Schlägertrupps, die von Großgrundbesitzern angeheuert werden.

Nach dem Massaker in Rio de Janeiro, verübt von der Militärpolizei, insbesondere vom berüchtigten Bataillon für Spezialoperationen (BOPE), wofür insbesondere der Kopf des brasilianischen Staates Luiz Inacio da Silva verantwortlich zu machen ist, wurden zahlreiche Stellungnahmen veröffentlicht und landesweit viele Proteste gegen Polizeigewalt organisiert.

In Campinas fand eine Mobilisierung statt, um den „Völkermord an der armen Bevölkerung in den Favelas Brasiliens“ anzuprangern. Studenten der Staatlichen Universität von Campinas blockierten einen der Eingänge der Universität, um gegen Polizeigewalt zu protestieren.

In Rio de Janeiro demonstrierten Arbeiter, Studenten und Aktivisten.

In Salvador fand ein Protestmarsch statt. Das Massaker in Rio wurde ebenso verurteilt wie die Regierung des Bundesstaates Bahia unter Jerônimo Rodrigues (PT). Studierende verteilten im Rahmen der Demonstration Flugblätter.

In Maringá fand eine große Kundgebung statt, um die staatliche Gewalt anzuprangern.

In der Hauptstadt Brasília gingen die progressiven Teile der Bevölkerung auf die Straße, um gegen Polizeigewalt und den Opportunismus der PT zu protestieren, die für eine der höchsten Mordraten durch die Polizei im Land verantwortlich ist. Die Militärpolizei von Brasília umstellte die Demonstranten und versuchte, sie einzukesseln, indem sie ihnen vorwarf, „bewaffnet“ zu sein.

Hunderte Menschen gingen in der Innenstadt von Florianópolis auf die Straße, um das Massaker der Polizeikräfte in Rio de Janeiro anzuprangern. Arbeiter, Studenten, soziale Bewegungen und demokratische Organisationen beteiligten sich an der Demonstration. Auch die Haltung des Gouverneurs des Bundesstaates, Jorginho Mello, der den Polizeieinsatz in Rio de Janeiro und den vom Staat Israel in Palästina verübten Völkermord unterstützt hatte, wurde verurteilt.