Im Departamento San Pedro, im Osten Paraguays, haben sich Tausende Bauern gegen den Staat erhoben. Dieser paraguayanische Staat vertritt die Interessen von Großgrundbesitzern gegen die Bauern.
Auf dem Latifundium „Lusipar“ kam es zu Kämpfen, bei denen über 800 Polizisten gegen die Bauern eingesetzt wurden. Diese lassen sich jedoch nicht einschüchtern: Sie rufen zu einer nationalen Mobilisierung auf, um Land zu erobern und politische Gefangene zu befreien.
Fünfzig Fahrzeuge und Tausende von Bauern beteiligten sich an der Aktion und besetzten das Land, das einem bekannten, vom paraguayanischen Staat geschützten Drogenhändler gehörte.
Zwei Polizisten wurden durch Schüsse verletzt. Die Polizei reagierte mit brutaler Repression und verhaftete 29 Bauern.
San Pedro spiegelt prägnant das Landproblem Paraguays wider: 77 % des paraguayischen Landes konzentriert sich auf Großgrundbesitzer mit mehr als 1.000 Hektar. Großgrundbesitzer und ausländisches Kapital besitzen 90 % des Bodens auf Staatsgebiet, und schätzungsweise 300.000 arme Bauern haben keineelei Zugang zu Land.
Volksführer wurden unter falschen Anschuldigungen inhaftiert, und Bauern organisieren sich, um von der Polizei zerstörte Fahrzeuge zu reparieren und die politischen Gefangenen zu befreien.
Am 20. Dezember fand eine Generalversammlung statt, um die nächsten Schritte in diesem Kampf und eine neue Bauernoffensive festzulegen.
Der paraguayanische Staat verstärkt angesichts der zunehmenden Bauernproteste die Militarisierung des ländlichen Raums. Außerdem haben die USA und Paraguay Mitte Dezember ein neues „Militärkooperationsabkommen“ unterzeichnet, das einen formalen Rahmen für die Präsenz US-amerikanischer Truppen und Aktivitäten auf paraguayischem Territorium schafft.
Offiziellen Angaben zufolge autorisiert das Abkommen den Einsatz von US-Militärpersonal, die Nutzung paraguayischer Einrichtungen, den Austausch von Geheimdienstinformationen und gemeinsame Operationen – bedeutet Kriegsmaßnahmen gegen das eigene Volk.
Diese Maßnahme steht offenbar auch in direkten Zusammenhang mit der US-amerikanischen Aggression gegen Venezuela, alles Teil des Kampfes der USA ihren blutigen Griff über Lateinamerika zu verstärken, in seinem verzweifelten Ringen ihre Rolle als einzige hegemoniale Supermacht zu verteidigen.