In Kenosha im Bundesstaat Wisconsin, wo am vergangenen Samstag der Schwarze Jacob Blake von den Bullen auf offener Straße und vor den Augen drei seiner mit Kinder sieben Schüssen in den Rücken knapp seine Hinrichtung überlebte, gingen die Massen in den Nächten wieder auf die Straßen und lieferten sich Kämpfe mit den Bullen. Das Opfer Jacob Blake liegt im Krankenhaus, ringt um sein Leben und ist nach den sieben Schüssen laut seiner Familie mindestens querschnittsgelähmt. Die Bullen, die geschossen haben sind weiter auf freiem Fuß und wurden lediglich beurlaubt.

Die erneuten Schüsse aus einer Polizeiwaffe auf einen Schwarzen in den USA haben im ganzen Land wieder für ein Aufflammen der seit nun drei Monaten anhaltenden Proteste gesorgt. Ganz besonders in Kenosha, wo sich der Vorfall ereignete, gingen die Massen wieder auf die Straßen und kämpften gegen die Polizei. Der Bürgermeister rief daraufhin den Notstand aus, verstärkte die Präsenz der Nationalgarde in der Stadt massiv, verhängte Verbote von allen Demonstrationen und eine Ausgangssperre. Dazu bildeten sich auch schwerbewaffnete rechte Milizen, die Hilfsbullen spielten und der Polizei halfen, die kämpfenden Massen zu unterdrücken. Zwei Demonstranten wurden bereits von einem Bewaffneten solch rechter Milizen erschossen. Die Massen lassen sich allerdings nicht davon beeindrucken und machen ihrer Wut Nacht für Nacht weiter Luft.

Nach der brutalen Ermordung von George Floyd Ende Mai ist Jacob Blake nun der nächste Fall, der für großes Aufsehen sorgt. Einmal mehr gießen die Bullen Öl ins Feuer der Rebellion der Massen. Doch auch wenn die Rebellion gerechtfertigt ist, muss man im Hinblick auf die großen Proteste in den USA im Hinterkopf behalten, dass die Black Lives Matter-Bewegung gerade jetzt, knapp neun Wochen vor der Präsidentschaftswahl in USA, von reaktionären Kräften instrumentalisiert wird. Joe Biden und seine Demokratische Partei versuchen die gerechtfertigte Rebellion der Massen auf einen Weg zu bringen an dessen Ende Stimmzettel und Wahlurne stehen.