Die US-Staatsverschuldung beträgt enorme 36 Billionen Dollar (einige Quellen meinen sogar 37 Billionen), in absoluten Zahlen die höchste der Welt. Die Schuldenquote (d.h. die Höhe der Gesamtverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt) der USA werde 2025 auf 124,1 Prozent steigen, prognostizierte unlängst die Tagesschau.
US-Staatsanleihen gelten als äußerst sichere Anlage, was die Zinsen für Schulden für die USA niedrig hält. Zuletzt haben die rüden Maßnahmen der Trump-Administration – als Repräsentanten eines Teils des Yankee-Finanzkapitals – zur Konsolidierung des US-Haushalts und Reorganisation des Weltwirtschaftssystem, um verloren gegangene Positionen zurück zu erobern, auch in dieser Hinsicht für einiges Aufsehen gesorgt.
Ein Überblick, wer die größten Gläubiger der USA sind, zeigt:
- U.S. Federal Reserve (4,7 Billionen)
- Sozialversicherung und andere US-Behörden (2,4 Billionen)
- US-Investoren (19,7 Billionen)
- Ausländische Gläubiger (8,7 Billionen)
Japan ist mit rund 1,1 Billionen US-Dollar (genauer 1099 Milliarden) mit weitem Abstand der Größte unter den ausländischen Gläubiger der USA. Die USA schulden im Vergleich dazu Deutschland „nur“ 97,7 Milliarden US-Dollar. Auch das auf Platz Zwei der ausländischen Gläubiger rangierende China erreicht nicht einmal 70 Prozent des Schuldenvolumens der USA gegenüber Japan.
Erst Mitte 2019 hatte Japan China wieder als größten Gläubiger abgelöst, was den Abstand heute – nach nur fünf Jahren – doch bemerkenswert macht. China hatte genau Japan als größten Gläubiger Amerikas zum Ende des Jahres 2008 (im Zuge der „Japan-Krise“, „Ushinawareta Nijūnen“) eingeholt. Japan hatte in den 1980er Jahren zu England, dem damals größten Gläubiger der USA (heute noch auf Rang 3), aufgeholt und hält seine Rolle gegenüber den USA seit den 1990er Jahren.
Dabei hat Japan ein Problem, welches äußerst hilfreich für die USA ist. Japan verfügt über nicht einmal 250.000 Soldaten. China auf der anderen Seite des Ostchinesischen Meeres hat mindestens zwei Millionen Soldaten mehr, hat Atomwaffen, Flugzeugträger usw. Beide Länder teilen sich eine durchaus konfliktreiche Geschichte. Auch wenn das gleiche für die US amerikanisch-japanische Geschichte gilt, sind es die US Streitkräfte, die ihren Schutzschild über Japan halten.
Diese Verflechtungen sind immer wieder Thema für japanische und US amerikanische Think-Tanks. Zuletzt erklärte The Atlantic Council Ende vergangenen Jahres, diese Verbindungen sei für beide Länder eine „Priorität der nationalen Sicherheit geworden, da beide mit den Herausforderungen konfrontiert sind, die sich aus Chinas zivil-militärischer Fusion und wirtschaftlicher Zwangspolitik ergeben.“
Dabei wurde auf eine Relokalisierung der Produktion fokussiert: „die heimische Fertigung und Forschung in strategischen Sektoren zu unterstützen“ und „den Fluss von Spitzentechnologie nach China durch Exportbeschränkungen zu stoppen“, sowie „zuverlässige und widerstandsfähige Lieferketten für kritische Mineralien“ aufzubauen.
The Atlantic Council konstatiert eine Angleichung von Tokio und Washington in ihren strategischen Ansichten über China und die Prioritäten der wirtschaftlichen Sicherheit. Dies habe eine „neue Ära der Zusammenarbeit“ zwischen den USA und Japan geschaffen.
The Atlantic Council fordert in diesem Zusammenhang: „Die Vereinigten Staaten und Japan sollten ihre Bemühungen intensivieren, um eine Agenda für wirtschaftliches Wachstum für regionale Länder zu entwickeln, deren wirtschaftliche Optionen zunehmend auf China beschränkt werden. Die US-japanische Allianz kann Japans Stärken als Führer in der Infrastrukturentwicklung und im Handel nutzen, um die Visionen des Indopazifischen Wirtschaftsrahmens und des Luzon-Wirtschaftskorridors der Philippinen zu verwirklichen. Sie sollten auch die Diskussionen über den Marktzugang mit wichtigen Partnern im Indopazifik erneut aufgreifen. Sektorale Handelsabkommen im Bereich kritischer Mineralien würden helfen, widerstandsfähige, diversifizierte Lieferketten aufzubauen und gleichzeitig zu signalisieren, dass die Vereinigten Staaten und Japan weiterhin offen für gegenseitig vorteilhafte wirtschaftliche Verbindungen sind.“
Hier formuliert ein Teil des Yankee-Finazkapitals (The Atlantic Council wird von den „Republikanern“ geführt, seit zehn Jahren ist Jon Huntsman junior Chef der Denkfabrik) grundsätzlich ziemlich genau was die Trump-Administration jetzt umsetzt: Rückeroberung von verlorenen Positionen und die unterdrückten Nationen fester im Griff zu haben, mit einem Hauptgegner: China.