Nachdem es in Frankreich in den vergangenen Wochen immer wieder zu kraftvollen Protesten und Kämpfen gegen die Polizei kam, wurden nun wieder ein Fall öffentlich, der ein unrechtmäßiges Vorgehen der Polizei bei Verhaftungen offenlegt. So wurde am 12. Dezember eine Frau auf einer Demonstration gegen das Gesetz der „Globalen Sicherheit“ verhaftet.

Laut der Anklage soll sie an einer Gruppe sich beteiligt haben, die zum Zwecke von Gewalt, Zerstörung oder Beschädigung gebildet wurde und im unerlaubten Besitz einer Waffe der Kategorie A gewesen sein. Mit ihrem bunten Regenschirm soll sie nicht nur Teil gewesen sein, sondern sogar den „schwarzen Block“ angeführt haben. Die Frau wurde insgesamt 70 Stunden in Polizeigewahrsam gehalten, wobei sie erst nach 48 Stunden einem Ermittlungsrichter vorgeführt wurde. Während dieser 70 Stunden wurde ihr verboten auf Toilette zu gehen, zu schlafen und ihren Anwalt zu kontaktieren. Dieser Anwalt war auch nicht anwesend, als sie dem Richter vorgeführt wurde, auch wenn es so in den Protokollen dargestellt wird.

Dokumentationen, die das Gesetz verbietet und welches vor allem deswegen in der Kritik steht, weil es eine Zensur der Pressefreiheit darstellt und auch ein Freifahrtschein für Polizeigewalt ist, werden andersherum allerdings gerne von der Polizei in Anspruch genommen. So wurde jetzt ein Aktivist verhaftet, nachdem Amateuraufnahmen veröffentlicht wurden, die ihn bei einem Angriff gegen einen Polizisten zeigen. Das zeigt nur noch einmal mehr, dass dieses Gesetz ausschließlich dafür genutzt werden soll, dass die Polizei machen kann, was sie will.