Frankreichs Supermarktkette „Casino“ stand vergangene Woche in Frankreich vor dem Gericht.
Grund hierfür war eine Klage von einem Zusammenschluss brasilianischer und kolumbianischer indigener Völker, die dagegen vorgehen wollen, dass der Einzelhändler Rindfleisch verkauft, das in Verbindung mit Landraub und Abholzung im Amazonasgebiet steht. Denn „Casino“ verkauft Fleisch von Schlachthöfen, die ihre Rinder zum großen Teil von Anbietern kaufen, die für Amazonasrodungen von mindestens 50.000 Hektar in den vergangenen 12 Jahren verantwortlich gemacht werden. Das ganze läuft im Übrigen offiziell durch das brasilianische Unternehmen Grupo Pão de Açúcar (GPA), der größten brasilianischen Firma, die im Einzelhandel tätig ist sowie die zweitgrößte in ganz Lateinamerika. Brasilianisch ist hier allerdings vor allem der Name und der Hauptsitz in São Paulo, denn das Unternehmen gehört einer französischen Einzelhandels-Konglomerat-Gruppe. Deswegen ist die Grundlage der Klage ein Gesetz, welches 2017 in Frankreich verabschiedet wurde und vorsieht, dass französische Unternehmen im Ablauf ihrer Lieferketten keine Menschenrechts- sowie Umweltverletzung erlauben dürfen. „Casino“ wehrt sich selbstverständlich gegen die Vorwürfe und weist diese zurück: Seit 2016 dürften die Lieferanten „keine Abholzung des Amazonas, keine sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen, keine Kinderarbeit und keine Invasion von indigenem Land oder Naturschutzgebieten“ durchführen. Zusätzlich seien Landbesitzdokumente vorzuzeigen.
Amazonasrodung in Rondonia (Brasilien)