In Frankreich ist antimuslimischer Rassismus weit verbreitet, das ist kein Geheimnis.

Besonders versucht die Bourgeoisie und deren Vertreter diesen Chauvinismus auch immer wieder in Gesetze und Verordnungen einzubringen. Besonders der Kampf gegen das Kopftuch muslimischer Frauen kehrt immer wieder. Bereits 2004 wurde Verschleierung in Schulen verboten, 2010 wurden dann Kleidungsstücke, die das Gesicht verdecken aus der Öffentlichkeit verbannt. Das gilt auch jetzt, wo an vielen Orten eine medizinische Maskenpflicht in Frankreich besteht übrigens immer noch. Nun wird das nächste Gesetz geplant, welches vor einigen Tagen vom französischen Senat angenommen wurde, jedoch noch nicht als Gesetz durchgesetzt wurde. Dieses besagt, dass Frauen unter 18 Jahren keine auffälligen religiösen Kleidungsstücke tragen dürfen, die auch darauf hindeuten, dass sie dem Mann unterworfen sind. Es ist schwer zu ignorieren, dass es hier besonders um muslimische Kleidungsstücke und insbesondere das Kopftuch geht. Aber dieses Verbot zieht einen ganzen Rattenschwanz hinter sich her, denn es bedeutet zusätzlich, dass auch kopftuchtragende Mütter ihre Kinder nicht mehr auf Schulausflügen begleiten dürfen und auch der sogenannte „Burkini“ ist damit aus öffentlichen Bädern verbannt. Nun kann man über das Kopftuch streiten, aber es ist eine Realität in Frankreich, auch wenn Macron und der Rest der Herrschenden das nicht so, sondern im Widerspruch zu den „französischen Idealen“ sieht.
Aber wozu wird es führt dieses „Verbot jeglicher auffälliger religiöser Zeichen im öffentlichen Raum durch Minderjährige und jeglicher Kleidung, die eine Minderwertigkeit der Frau gegenüber dem Mann bedeuten würde“? Viele Mädchen und junge Frauen tragen das Kopftuch aus Überzeugung. Indem der bürgerliche Staat ihnen verbietet ihre religiöse Symbolik zu tragen, erklärt er sie für nicht fähig, diese Entscheidung selbst zu treffen. Dazu kommt die Unterdrückung des Auslebens der Religion, der auch viele Massen angehören. Und die Mädchen und jungen Frauen, die das Kopftuch nicht freiwillig tragen? Auch sie werden nicht einfach aus der Tür spazieren können, gekleidet nach „französischen Idealen“ und sich erfreuen, dass es dieses Verbot gibt. Viel mehr ist es möglich, dass diese Frauen weder zur Schule noch sonst irgendwie nach draußen gehen werden. Statt das Kopftuch zu verbannen, werden diese Frauen in die eigenen vier Wände verbannt. Frankreichs mit imperialistischen Chauvinismus durchtränkter angeblicher Feminismus ist so offensichtlich frauen- und massenfeindlich, dass es dafür keine weitere Erklärung braucht. Wäre da nicht das im März verabschiedete Gesetz, dass Frauen ab 15 Jahren dazu mündig erklärt Sex zu haben mit wem sie wollen.  Das macht nur nochmal die Willkür und den chauvinistischen Charakter des neuen Verbotes deutlich.