Frankreich, die Republik der Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit hat in seiner Geschichte viele Verbrechen begannen.
Als Kolonialmacht besonders gegen die Völker der Welt, heute als Kriegstreiber in v.a. afrikanischen Ländern. Ein Land, in dem Frankreich zwar keine Kolonialmacht war, aber gute diplomatische Beziehungen zum damaligen ruanidischen Staatschef Juvénal Habyarimana pflegte. Als nach dessen Tod 1994 wenige Wochen später das Massaker an den Tutsis begann, erklärte sich Frankreich bereit zu intervenieren. Allerdings mit mäßigem Erfolg. 500.000 bis 1.000.000 Tutsis verloren ihr Leben. In den französisch kontrollierten Gebieten wurden wohl größere Morde verhindert, allerdings auch Hutsi-Milizen bei ihrer Flucht geholfen bzw. diese nicht verhindert. Um das jetzt aber alles ganz wissenschaftlich objektiv aufzuarbeiten, hatte Macron die Staatsarchive geöffnet für ausgewählte Wissenschaftler. Die privaten Bestände des damaligen französischen Präsidenten Francois Mittérrand blieben allerdings unter Verschluss. Die Wissenschaftler sollten basierend darauf einen Bericht über die Rolle Frankreichs bei dem Ruanda-Genozid aufklären – auch wenn der Ausdruck „Weste rein waschen“ hier besser angebracht wäre.
Und so kommt der Bericht auch auf folgendes Ergebnis: Frankreich habe zwar ein „olitisches, militärisches, diplomatisches, administratives, intellektuelles und ethisches Versagen im Umgang mit dem Genozid“ gehabt, aber eine Mitschuld wäre nicht erkennbar. Eine sehr verblendete Ansicht, wenn man denBericht liest:
„Ist Frankreich ein Komplize des Völkermordes an den Tutsi? Wenn damit die Bereitschaft gemeint ist, sich an einer völkermörderischen Operation zu beteiligen, so lässt sich das in den untersuchten Archiven nicht nachweisen. Dennoch war Frankreich lange Zeit an einem Regime beteiligt, das rassistische Massaker förderte. Es blieb blind gegenüber der Vorbereitung eines Völkermordes durch die radikalsten Elemente dieses Regimes. Es nahm eine binäre Sichtweise an, die sich einerseits gegen den von Präsident Habyarimana verkörperten "Hutu-Verbündeten" und andererseits gegen den von der RPF [Ruandische Patriotische Front] als "Uganda-Tutsi" bezeichneten Feind richtete. Sie brach nur langsam mit der ruandischen Übergangsregierung, die den Völkermord durchführte, und stellte die Bedrohung durch die RPF weiterhin an die Spitze ihrer Agenda", so der Bericht. "Die Untersuchung stellt daher eine Reihe von Verantwortlichkeiten fest, die sowohl schwerwiegend als auch überwältigend sind.“ Alles also halb so wild.
Dazu steht nun allerdings ein kürzlich veröffentlichter Bericht aus Ruanda entgegen, der deutlich sagt, dass Frankreich nichts getan hat, um den Genozid zu verhindern, auch wenn sie wussten, dass dieser geplant war. Auch wenn Frankreich nicht direkt beteiligt war am Massaker, so bestehe doch der Verdacht, dass Frankreich vor allem diese Mission unternahm um die damalige Hutsi-Regierung zu unterstützen.