Ende April ließ Frankreichs Präsident Macron sieben ehemalige Mitglieder der italienischen revolutionären Organisation „Rote Brigaden“ verhaften.


Die Roten Brigaden waren eine revolutionäre Organisation, die von den späten 1960ern bis Mitte der 1980er in Italien aktiv waren. Sie organisierten Arbeiter in den Fabriken und führten gegen den alten italienischen Staat einen bewaffneten Kampf. Dazu gab es  Entführungen und Liquidierungen, unter anderem vom damaligen Ministerpräsidenten Aldo Moro.
Seit 1985 konnten ehemalige Rotbrigadisten in Frankreich Asyl beantragen, solange nicht wegen Mordes oder anderer „Blutverbrechen“ nach ihnen gefahndet wird. Weswegen nun die sieben Personen verhaftet wurden, ist nicht gänzlich geklärt. Macron sagte lediglich, dass er es verstehen würde, dass den Opfern Gerechtigkeit widerfahren muss. Im Hintergrund soll aber auch starker Druck von Italien ausgeübt worden sein, die ehemaligen Mitglieder zu verhaften. Immer wieder gab es diese Bemühungen von Italiens Seite und sogar schon Verurteilungen von Personen, die sich jedoch noch in Frankreich befinden. Die sogenannte „Mitterand-Doktrin“, die 1985 eingeführt wurde und den ehemaligen Mitgliedern politisches Asyl gewährt, führt seit Einführung immer wieder zu Spannungen in der Beziehung der beiden Staaten. Es gilt nun den 5. Mai abzuwarten, an dem die Anhörungen beginnen sollen. Übrigens hat es die französische Polizei nicht geschafft, alle Gesuchten ausfindig zu machen und fahndet weiter.

Zum diesjährigen 1. Mai und davor gab es auch Solidaritätsaktionen für die Inhaftierten, die wir hier dokumentieren. Auf dem Transparent steht "Freiheit! Gegen die Rache des Staates an den italienischen Exilanten".

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