Alleine im Mai und Juni insgesamt 109 Journalisten in der Türkei angeklagt, vier von ihnen wurden verurteilt, dazu wurden fünf weitere Journalisten von der Polizei tätlich angegriffen. Zwar ist die sinkt die Zahl der inhaftierten Journalisten sowie gibt sich die Regierung mit Reformen liberaler, doch dennoch steht es luat dem Bericht von „Expression Interrupted“ nicht gut um die Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei.
Der Bericht von Expression Interrupted zeigt, dass sich das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Medienfreiheit in der Türkei weiter verschlechtern, obwohl die Zahl der inhaftierten Journalisten weiter sinkt und die Regierung "Reformen" durchführt. Trotzdem werden immer wieder neue Verfahren und Ermittlungen gegen Journalisten von der Staatsanwaltschaft geführt.
Dazu steigt die Polizeigewalt ihnen gegenüber weiter an. Besondere Gefahr gilt auf öffentlichen Demonstrationen, besonders seit Ende April das Filmen und die Aufnahme von Tonspuren bei Demonstrationen verboten ist. So z.B. auch bei der diesjährigen 1. Mai-Demonstration, auf der es zu gezielten Angriffen auf die Journalisten kam, bei der auch Material zerstört wurde.
Seitdem auf der diesjährigen verbotenen sogenannten „Pride-Parade“ in Istanbul ein Journalist von der Polizei so misshandelt wurde, dass er nicht mehr richtig atmen konnte, regt sich der Widerstand unter den Journalisten. Viele von ihnen gingen nach diesem Angriff auf die Straße und protestierten gegen die Gewalt und die Einschränkungen.
Darüber hinaus ist die türkische Regierung nun auch in der Lage zu entscheiden, wer einen Presseausweis bekommen darf. Weiter wurde auch öffentlich, dass der Oberste Rundfunk- und Fernsehrat sowie die Medienaufsichtsbehörden wissentlich hohe Geldstrafen an regierungskritische Sender verteilt hatten.
Nach dem Angriff auf einen Fotografen demonstrieren Journalisten vor dem Regierungsbüro in Istanbul. Auf dem Schild steht: „Freie Presse, Freies Land. #Wirkönnennichtatmen“