In Frankreich wurde trotz anhaltender Proteste nun der Gesundheitspass eingeführt
. Dieser muss nun bei sich getragen werden, um ein negatives Testergebnis, einen Genesungsnachweis oder einen vollständigen Impfschutz vorweisen zu können, um Restaurants und Cafés, teilweise Einkaufszentren, Messen, Jahrmärkten sowie in Verkehrsmitteln für Fernreisen nutzen zu können. Auch Gesundheitseinrichtungen können nur noch damit betreten werden. Außerdem gilt eine Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte sowie für Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte.
Die Proteste dagegen sind im ganzen Land in den vergangenen Wochen rasant angewachsen, haben sich auf das ganze Land ausgeweitet und zählten zuletzt rund 237.000 Menschen. Bei den Protesten, die von der Regierung immer wieder damit angegriffen wurde, dass sich vor allem rechte Kräfte an ihnen beteiligen würden, kam es auch immer wieder zu Kämpfen mit der Polizei. Zuletzt wurde in Lyon Pfefferspray gegen die Demonstranten eingesetzt. Wasserwerfer und Verhaftungen sind keine Seltenheit.
Den Demonstranten geht es vor allem um die Einschränkungen ihrer Rechte, auf Plakaten war zu lesen „Unsere Freiheiten sterben“ und auch immer wurden Parolen gerufen, die Freiheit forderten. Auch die Impfpflicht sei ein „unglaublicher Schlag gegen unsere Grundfreiheiten, also stimme ich nicht zu“, so eine Demonstrantin. Nicht nur gegen die Corona-Maßnahmen wurde demonstriert, immer öfter war auch ein Ruf nach einem Rücktritt der Regierung zu hören. Nachdem bei den letzten Kommunal- und Regionalwahlen sich die Krise des Parlamentarismus in Frankreich auch an einer extrem geringen Wahlbeteiligung zeigte und in Anbetracht der Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr, lenkte die Regierung nun ein. So wurde jetzt angekündigt, dass der Gesundheitspass auch rausgegeben würde, wenn man einen Corona-Selbsttest unter medizinischer Aufsicht machen würde. Auch würde das Ergebnis statt 48 Stunden, nun 72 Stunden gültig sein.