Im „Engagement gegen den Terrorismus“ in der Sahelzone (Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad) hat auch der französische Imperialismus, neben anderen imperialistischen Ländern wie Deutschland, seit 2013 tausende von Soldaten in Mali stationiert.
Bis heute sind immer noch 5.000 Soldaten vor Ort, um „dem Fortschreiten der terroristischen Bedrohungen und der organisierten Kriminalität, dem Klimawandel und dem starke Bevölkerungswachstum – Faktoren, die zur Schwächung der Region beitragen“ entgegenzutreten. Gleichzeitig sollte mit den Lakaien vor Ort eine „politische, militärische und entwicklungspolitische Lösung gefunden werden“. Offensichtlich ohne Erfolg, denn immer wieder kommt es zu Anschlägen auf die imperialistischen Armeen, erst kürzlich wurde ein französischer Soldat getötet.
Uniform der Soldaten der von Frankreich geführten Militäroperation "Barkhane" in Mali
Jetzt machte die französische Regierung öffentlich, dass sie etwa die Hälfte ihrer Truppe abziehen will. Der malische Premierminister Choguel Maiga bedauert diese Entscheidung, er fühle sich im "Stich gelassen". Frankreich reagiert darauf gereizt, weist zurück, dass es eine einseitige Entscheidung sei. Zufällig sollten in Mali im nächsten Frühjahr Wahlen sein, die die Übergangsregierung durch eine gewählte ersetzen sollte. Dass Frankreich ihren teilweisen Rückzug jetzt als Druckmittel nutzen könnte gegen den jetztigen Premierminister wäre eine Möglichkeit. Gleichzeitig spielt noch ein weiteres Interesse des französischen Imperialismus mit in die Situation ein. Die malische Regierung wollte, nachdem der teilweise Rückzug öffentlich gemacht wurde, eine russische Sicherheitsfirma engagieren – Frankreich reagierte mit einer Androhung eines kompletten Rückzugs aus dem Land, sollten russische Sicherheitskräfte in Mali stationiert werden. Dass es sich bei dem Einsatz nicht um einen “Friedenseinsatz” ohne eigene Interessen handelt, wird hier ganz deutlich.